Bebauung an der Hügelstraße könnte Ende 2015 kommen

Rat und Ausschüsse wollen bald grünes Licht für 60 Einfamilienhäuser geben. Doch dagegen regt sich weiter Widerstand.

Neviges. Das Bebauungsplan-Verfahren für die obere Hügelstraße neigt sich dem Ende zu: Nachdem die Ausschüsse im Juni den auf eingeschossige Bauweise verringerten Entwurf abgesegnet hatten, konnten die Bürger bis Mitte August ihre Einwände vortragen. „Die Resonanz war allerdings sehr gering“, erläuterte Stadtplanerin Petra Brandtner auf WZ-Nachfrage. „Schnellstmöglich, falls machbar schon in der nächsten Sitzungsrunde“ — und damit innerhalb der nächsten vier Wochen — könnten nun der Rat und seine Gremien die Bausatzung verabschieden.

Voraussichtlich nach der Erschließung, wenn die Technischen Betriebe Kanäle und Straßen angelegt haben, beginnt die Vermarktungsphase: „Wir gehen davon aus, dass 2015/16 der Startschuss fällt, wenn alles nach Zeitplan läuft“, sagt Matthias Herrmann, Wirtschaftsförderer für Entwicklung und Vermarktung im Bereich Wohnen.

Die Stadt will die Fläche nicht an einen Bauträger geben, sondern die 60 Parzellen direkt an die Interessenten veräußern. So kann jeder Häuslebauer sein Eigenheim innerhalb der Planungsvorgaben selber erstellen. Das Interesse ist groß: „Wir haben bereits jetzt mehr Bewerber als Grundstücke“ — viele aus Velbert, aber auch zahlreiche Interessenten aus dem Wuppertaler und Essener Raum, sagt Herrmann.

Wer davon tatsächlich baue, sei im Moment schwer abschätzbar, da sich manche auch für andere Bauvorhaben in der Stadt beworben haben. Konkrete Preise will Herrmann mit Blick auf das schwebende Verfahren noch nicht nennen, kann sich aber einen Quadratmeterpreis von rund 230 Euro vorstellen: „Das wäre guter Velberter Durchschnitt.“

Für die „Interessengemeinschaft gegen die Bebauung der oberen Hügelstraße“ wäre das Thema mit dem Beschluss nicht vom Tisch. Laut der IG fehlt noch eine Genehmigung der Bezirksregierung, um die Fläche, die einmal zum Teil Landschaftsschutzgebiet war, überhaupt bebauen zu dürfen. Man werde sich erneut um einen Termin in Düsseldorf bemühen, sagte Vorsitzender Wolfgang Gies.

Ob man gegen die geplante Bebauung klagen werde, sei noch in der Diskussion, so der Nevigeser, zumal ein juristisches Verfahren teuer und der Plan mit der aktuellen politischen Mehrheit im Rat nicht mehr zu verhindern sei.

Dennoch gebe es noch genug Themen, die geregelt werden müssten: „Da ist zum Beispiel die Beweissicherung“, wenn etwa Keller für die Neubauten in den Fels gesprengt werden sollen. Auch bei Verkehrsbelastung und Lärmschutz sieht die IG noch Handlungsbedarf und -möglichkeiten.