Bei der Sekundarschule ist das Land am Zug
Nur Düsseldorf kann dafür sorgen, dass es in Wülfrath mehr Plätze gibt.
Wülfrath. Die Reaktionen in Rathaus und Politik sind eindeutig: Es darf doch nicht sein, dass Wülfrather Schüler auswärtige Schule besuchen, nur weil ein Wechsel im System aus Kapazitätsgründen in Wülfrath nicht möglich ist. Aber genau das beklagen Eltern der Realschule, wie wir berichtet haben.
„Wülfrather Kinder dürfen nicht sitzenbleiben? Dank der Sekundarschule?“ heißt eine Gruppe, die im sozialen Netzwerk Facebook gegründet wurde. Eltern tauschen sich dort aus. Und eine Mutter schildert, dass ihr Kind wohl zur Hauptschule nach Mettmann wechseln wird — weil es an der Sekundarschule in Wülfrath keinen Platz erhält.
Das Problem: Schüler der Erprobungsstufen von Realschule und Gymnasium, deren Leistungen für ihre Schulform nicht ausreichten, wechseln im neuen Schuljahr die Schule. Gymnasiasten können aber nicht mehr zur Realschule gehen — die läuft aus. Und auch die Realschüler haben nur die Sekundarschule als Alternative in Wülfrath. Deren Klassen sind aber voll. Bürgermeisterin Claudia Panke hat schon die Einführung der Vierzügigkeit angesprochen. „Das wird die Bezirksregierung aber nicht mitmachen. Vierzügigkeit gibt die Schulentwicklungsplanung nicht her“, sagt Sekundarschulleiter Heiko Mavius.
Dabei wurde für die Einführung der Sekundarschule seinerzeit auch mit kleinen Klassen geworben. „Mittlerweile dürfen es bis zu 30 Kinder sein“, sagt Schulausschuss-Vorsitzender Martin Sträßer (CDU).
Er sieht zwei Lösungsmöglichkeiten: Entweder das Land trifft eine Einzelfallentscheidung und lässt größere Klassen zu. Oder in einem einzelnen Jahrgang wird eine vierte Klasse genehmigt. „Aber die Wülfrather Politik kann das nicht entscheiden“, so Sträßer TTR