Besucher bringen eigene Tasse mit
Viele Gäste kamen in den Garten von Gesine Wilms, um ein Adventsfenster zu öffnen.
Velbert. Gesine Wilms hat gerne Gäste um sich. Da war es fast selbstverständlich, dass auf ihrem Anwesen an der Antoniusstraße am Freitag das 16. Türchen des „lebendigen Adventskalender auf Tönisheide“ geöffnet wurde. „Wenn man einen Garten hat, bietet sich das an“, so die Tönisheiderin, die sich freute, dass so nach und nach die Besucher den Weg von der Straße zu der Veranda hinterm Haus fanden. Das Adventsfenster besteht aus einem Rahmen mit zwei kleinen Schlagläden in dem typisch-bergischen Grün und einem herausgesägten Stern.
„Das Fenster wurde von dem verstorbenen Schreiner Max Stahmer angefertigt“, so Stephan Atzwanger, der zweite Vorsitzende des Bürgervereins Tönisheide. Der war am Freitag Gastgeber des lebendigen Adventsfensters. Bürgervereinsmitglied Gesine Wilms freute sich, dass nicht nur die Nachbarschaft kam, sondern viele andere Tönisheider. „Das liegt sicherlich an dem guten Wetter, es regnet und stürmt nicht“, bemerkte Monika Hülsiepen, die erste Vorsitzende des Bürgervereins. „Die Idee zu dem lebendigen Adventsfenster kommt vom evangelischen Kindergarten ‘Unterm Regenbogen´, der auch die Termine organisiert. Viele Termine finden auch bei den Eltern statt. „Nicht immer war das Wetter gut: „An manchen Abenden wurden wir regelrecht vom Winde verweht“, erinnerte sich Monika Hülsiepen an einigen Veranstaltungen in den vergangenen Jahren. Den regelmäßigen Adventskalender-Besucher erkennt man an der mitgebrachten Tasse für den Glühwein oder den Kinderpunsch. Neben den Gastgebern bringen einige Besucher Heiß- und Kaltgetränke mit, dazu gibt es Spekulatius, Christstollen und Selbstgebackenes. Irmgard Thiel reicht eine Plastikdose rum: „Diese Plätzchen habe ich heute Nachmittag frisch gebackenen.“ Sie kommt gerne zur Fensteröffnung, um das nette Beisammensein zu genießen. Katja Schwätzler versucht, keinen Termin zu verpassen: „Wenn ich Zeit habe komme ich gerne, ich freue mich auf die Menschen und die Geschichten.“ Die gab es, nachdem die elfjährige Finja Klingberg auf ihrem Saxophon ein Weihnachtslied vorgetragen hatte. Lore Hörter stellt sich mit ihrem Blatt so ins Licht, dass sie lesen konnte. Sie berichtete von dem Waisenjungen, für den eine Apfelsine der Höhepunkt der Sehnsucht war. Wegen einer ungerechten Disziplinarstrafe wurde ihm zu Weihnachten die ersehnte Orange verwehrt, aber die anderen Kinder gaben alle eine Rippe von ihrer Frucht ab.