Bevorstehende Landtagswahl: Böll-Schlereth führt die SPD
Die bevorstehende Landtagswahl im Blick, rücken die Velberter Sozialdemokraten zusammen.
Velbert. Ein Traumergebnis: 73 Ja-Stimmen, eine Nein-Stimme, eine Enthaltung — Gerno Böll-Schlereth (32) ist am Samstag in der Vereinigten Gesellschaft in Langenberg zum neuen Vorsitzenden des SPD-Stadtverbands gewählt worden. Mit ihm und Julia Klewin (28), die zur ersten stellvertretenden Vorsitzenden gewählt wurden, haben die Velberter Sozialdemokraten zugleich einen Generationswechsel eingeläutet. Und noch ein Signal geht von dem Ortsparteitag aus: Die Genossen sind wieder zusammengerückt.
Das war in der Vergangenheit nicht der Fall. Böll-Schlereth sah eine „gespaltene Partei“, um deren Vorsitz sich der Langenberger schon im Mai 2010 beworben hatte. Damals kam es jedoch zu einer Kampfabstimmung, in der Böll-Schlereth gegen Jan Lichtwitz unterlag. Schließlich stellte sich erneut Hinnerk Tegtmeier zur Verfügung. Nach dessen plötzlichem Tod im vergangenen März war das Amt des SPD-Vorsitzenden vakant.
Und jetzt wieder Böll-Schlereth. In seiner Bewerbungsrede zitierte er Henry Ford: „Zusammenkunft ist ein Anfang. Zusammenhalt ist ein Fortschritt. Zusammenarbeit ist der Erfolg.“ Den Schluss, den er daraus zieht: Es sei an der Zeit, die Ärmel hochzukrempeln und die Sozialdemokratie in Velbert wieder nach vorne zu bringen. Die Aussichten seien gut, meinte er und verwies unter anderem auf die jüngst geschlossene „offene Beziehung“ mit CDU und FDP. „Wir bleiben natürlich absolut eigenständig“, betonte der 32-Jährige. In dieser Konstellation könne aber etwas bewegt werden. Ohne die SPD, war er sich sicher, würde der Rat keine Mittel für die weitere Sanierung von Schloss Hardenberg bereitstellen. Auch der Verzicht auf einen finanziellen Kahlschlag bei der Förderung der Evangelischen Lebensberatung verbuchte er auf der Habenseite seiner Partei.
Böll-Schlereth blickte aber auch nach vorn. Die SPD müsse fit für die Kommunalwahl 2014 gemacht werden. „Wir haben klare Positionen.“ Diese zu formulieren und rüberzubringen, sei das Ziel. Außerdem steht für den neuen Vorsitzenden fest, dass die SPD einen eigenen Bürgermeisterkandidaten aufstellen wird.
Doch die erste Bewährungsprobe für das neue Team kommt schon früher: Am 13. Mai stehen Landtagswahlen an. „Und da soll der Velberter Kandidat seinen Wahlkreis diesmal gewinnen“, gab die Kreisvorsitzende und Bundestagsabgeordnete Kerstin Griese den Kurs vor. Fest steht für sie, dass es sich dabei nur um Volker Münchow, Fraktionsgeschäftsführer, Ratsherr und Kreistagsmitglied, handeln könne. Die Basis reagierte jubelnd und laut klatschend. Diese Wahl scheint die Genossen zu mobilisieren.
Das sah auch Münchow so. „Die Bereitschaft, sich einzusetzen, ist überall zu spüren.“ Er selbst sei ein „Wahlkampf-Junkie“, sagte er nach der Versammlung zur WZ. Die kurze Wahlkampfzeit „mit einer guten Grundstimmung für unsere Partei in NRW“ wolle er nutzen. „Die Chancen, zu gewinnen, sind größer als vor zwei Jahren“, ist er sicher. Und die SPD Velbert ist geschlossener.