Neviges/Wuppertal BI verweist auf Beschlussvorlage von 1985
Neviges/Wuppertal. · Die Bürgerinitiative erinnert im Hinblick auf die Kleine Höhe an einen gemeinsamen Antrag von Wuppertaler CDU und SPD.
Die Bürgerinitiative (BI) Kleine Höhe sowie etliche Politiker verschiedener Parteien appellieren an den Wuppertaler Stadtrat, sich von den Bebauungsplänen für die Kleine Höhe zu verabschieden. Das war bereits vor 35 Jahren der Fall. In einem gemeinsam Antrag der Fraktionen von CDU und SPD an die damalige Oberbürgermeisterin Ursula Kraus sollte der Rat folgendes beschließen: „Das Bebauungsplanverfahren Nr. 750 Kleine Höhe wird nicht fortgeführt.“ Als Gründe wurden nicht nur die zahlreichen Bedenken und Anregungen von Bürgern und Organisationen vorgebracht, sondern auch ein von der Stadt in Auftrag gegebenes Gutachten. Das kam zu der Erkenntnis, „daß trotz der Verbesserung der Planinhalte der Gewerbestandort Kleine Höhe nicht unproblematisch ist.“
Peter Egen entdeckte die Unterlagen in seinem Archiv
Es wurde angeregt, andere Gewerbegebiete aufzufüllen und vorhandene innerstädtische Gewerbegebiete zu sichern. Das Schreiben hat der Peter Egen in seinem Archiv gefunden. Das Thema Kleine Höhe beschäftigte den Nevigeser schon, als der Ort noch eigenständig war und Egen Mitglied der CDU-Fraktion im Nevigeser Rat war.
Eine große Firma aus der Textilbranche wollte dort bauen. Der Bereich gehörte damals zu Neviges, das im Kampf um seine Selbstständigkeit darin eine Chance sah und die Planung auf den Weg brachte, bevor Neviges sich mit Langenberg und Velbert zu einer neuen Stadt zusammenschloss und die Kleine Höhe an den großen Nachbarn abtreten musste. „Damals wusste man noch nicht, wie das enden würde“, blickt Egen zurück, der sich seit Jahrzehnten für den Erhalt der Freifläche einsetzt und der BI beratend zur Seite steht.
„Als 1983 die Gewerbeansiedlung durch die Stadt Wuppertal betrieben wurde, hatte ich Mitglieder der Wuppertaler CDU und andere zu einer Begehung eingeladen. Die fragten, ,Wo ist denn die Kleine Höhe?’ Die kannten sich gar nicht aus. Das Ergebnis war schließlich jener Brief an Frau Kraus, den Bebauungsplan zurückzunehmen. 1984 gab es zum ersten Mal die Möglichkeit, das Bürger Einsprüche machen konnten. Bereits damals wurde über Klimaschutz geredet, obwohl der noch nicht die Bedeutung wie heute hatte“, sagt Egen.
„Damals waren CDU und SPD klimabewusster als heute, vielleicht können sie sich noch zurückerinnern“, registriert Gabriele Schnabel, die Sprecherin der BI. Sie weist noch einmal auf die klimatische Bedeutung des Freiraums vom Neander- und Düsseltal bis ins Westfälische hin, wo eben zwischen Elberfeld und Neviges nur ein kleiner Korridor besteht. „Genau für diesen Bereich kämpfen wir.“ Dazu fragt sich die Bebauungsgegnerin, wie das mit dem neuen Klimaschutzmodell für Wuppertal zu vereinbaren ist.
Peter Egen sucht eine Möglichkeit, wie man es erreichen kann, dass im Wuppertaler Rat eine Kehrtwendung stattfindet. „Gefühlsmäßig bröselt es“, so sein Eindruck. Egen fordert die Fraktionen von CDU und SPD auf, sich an damals zu erinnern. Dazu verweist er auf die 1400 Stellungnahmen der Bürger und die 1000 Menschen, die vor einem Jahr bei strömenden Regen eine Lichterkette bildeten. „Mein Ziel ist, die Abstimmung frei zu geben, so dass geheim entschieden werden kann“, wünscht sich der CDU-Ratsvertreter Erhard Buntrock. Beim Katernberger SPD-Ortsvereinsvorsitzenden Jakob Steffen findet er Zustimmung: „Ich weiß, dass bei einer solchen Gelegenheit zwei Hände voll von SPD-Leuten dagegen wären.“