Wülfrath Teddys sollen Ängste von Kindern im Rettungswagen mildern

Wülfrath. · 112 Plüschtiere sind jetzt in Uniform mit an Bord der Fahrzeuge.

Die Kuscheltiere, hier ein Teddybär auf der Trage, lenken Kinder während der Fahrt im Rettungswagen ab.

Foto: Stadt Wülfrath

Notfälle im Kindesalter sind immer eine ganz besondere Herausforderung – auch für den Rettungsdienst. Glücklicherweise sind wirklich schwere Notfälle selten, aber auch nicht schlimme Einsätze bedeuten für Kinder, neben dem eigentlichen Problem, immer auch eine hohe psychische Belastung. „Einem erwachsenen Patienten können wir verständlich erklären was gerade passiert, welche Maßnahmen wir treffen und warum wir diese durchführen. Kinder erleben solche Ausnahmesituationen häufig extremer und können nicht verstehen was gerade geschieht. Die Kinder treffen auf unbekannte Personen, die plötzlich und mit Blaulicht an der Einsatzstelle auftauchen“, sagt Abteilungsleiter Marc Friedrich vom Amt für Feuerschutz und Rettungswesen der Stadt Wülfrath.

Kinder reagieren dann nicht selten verängstigt, manche sogar panisch. Hier sollen 112 neue Plüsch-Teddys nun ein klein bisschen helfen. „Das Kind soll merken, dass wir dafür da sind um ihm zu helfen. Wir beziehen den Teddy mit in die Behandlung ein und versuchen so dem Kind zumindest einen Teil der Angst zu nehmen“, so Marc Friedrich.

Allein das Geschenk des Rettungs-Teddys, dessen Name übrigens Flori ist – der Heilige Florian ist der Schutzpatron der Feuerwehr – hat oftmals bereits eine beruhigende Wirkung und erleichtert den Mitarbeitern des Rettungsdienstes den Beginn von Gesprächen. Die jungen Patienten können oftmals am Stofftier besser zeigen wo es weh tut, als an sich selbst. „Hierzu gibt es sogar wissenschaftliche Studien“, fügt der Leiter des Rettungsdienstes hinzu.

Hilfsmittel werden nicht von
den Krankenkassen finanziert

Leider werden solche Hilfsmittel, die nach dem Einsatz natürlich bei den Kindern bleiben, nicht von den Krankenkassen finanziert, dennoch ist die Stadt immer bemüht eine ausreichende Anzahl von den niedlichen Plüschtieren in Rettungsdienstuniform vorzuhalten.

Die Anschaffung solcher Teddys wird durch Spendengelder finanziert und belastet nicht den städtischen Haushalt. „Wir haben Ende vergangenen Jahres ein Wülfrather Unternehmen angesprochen und dieses hat sich sofort dazu bereit erklärt, 1000 Euro zu spenden“, sagt Karsten Niemann von der städtischen Wirtschafts­förderung.

„Mit der Spende können 112 Teddys angeschafft werden, die für viele leuchtende Kinderaugen in einer schwierigen Situation sorgen werden“, freut sich Marc Friedrich. Die Stadt und vor allem die kleinsten Bürger danken dem Unternehmer für sein großes Herz. Die Zahl 112 steht dabei natürlich auch für die Feuerwehr, es ist schließlich ebenso die Notrufnummer der Feuerwehr und des Rettungsdienstes in ganz Europa. HBA