Wülfrath Ein besonderes Sprechspiel dient als Predigt

Wülfrath · Mitglieder des Vereins Nangina stellten in katholischen Kirchen ihre Hilfsprojekte vor.

Awet, Viktoria, Melina,Carina und Leon haben während der Messe in St. Petrus Canisius mit einem Sprechspiel für ihre Hilfsprojekte geworben.

Foto: Reinhard Lüdeke

. „Entstanden ist Nangina vor 32 Jahren aus einer Firmgruppe in Witten“, erläutert Jugendvorsitzende Carina Droste. Die Jugendlichen wollten damals nach ihrer Firmung etwas bewegen. Erstes Projekt war die Unterstützung eines Krankenhauses in Nangina (Kenia), aus dem sich auch der Vereinsname ableitet. „Das Hospital stand damals vor der Schließung“, berichtet die 20-Jährige. Mit Hilfe des Vereins konnten zum Beispiel Röntgen- und Ultraschallgeräte beschafft werden: „Heute trägt sich das Krankenhaus weitestgehend selbst, ist führend in der Region und für etwa 100 000 Menschen im Umkreis von rund 40 Kilometern zuständig.“

Inzwischen betreut der Verein 13 Hilfsprojekte in Ostafrika und Honduras, darunter Krankenhäuser, Schulen und Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen. Ziel ist die Hilfe zur Selbsthilfe: So ermöglicht in Uganda eine Schule für Gehörlose die Ausbildung zur Schneiderin oder zum Tischler, so dass Betroffene, die sonst praktisch keine Hilfe erwarten können, in der Lage sind, ihren Lebensunterhalt selbst zu verdienen.

Um die Projekte dauerhaft unterstützen zu können, besuchen Jugendliche und junge Erwachsene des Vereins an 35 bis 40 Wochenenden im Jahr Gemeinden in ganz Deutschland, stellen in selbstverfassten Sprechspielen die Situation der Menschen in den betreuten Projekten dar und sammeln Spenden. „Dabei wollen wir auch typische Vorurteile ausräumen“, sagt Carina Droste. Besucht werden katholische wie evangelische Kirchen: „Wir sind konfessionell nicht gebunden.“ So finden sich unter den bis zu 50 Mitgliedern des Vereins Katholiken, Protestanten wie auch Muslime.

Am Wochenende war nun eine fünfköpfige Gruppe zu Besuch in Wülfrath. „Der Vorsitzende von Nangina hatte angefragt, ob sie in die Gottesdienste kommen dürfen“, sagte Pfarrer Jürgen Arnolds während der Messe in St. Petrus Canisius. Mit Bildtafeln stellte die Gruppe danach – „nicht anstelle der Predigt, das ist die Predigt!“ – die Lage in den betroffenen Ländern dar, hielt den Gläubigen einen Spiegel vor, um die eigene Einstellung zu reflektieren. „Ihre Arbeit ist sehr wichtig“, so Pfarrer Arnolds. Er zitierte das Nagina-Motto („Mitleid ist zu wenig“): „Aber wenigstens das Wenige können wir tun!“ lue