Wülfrath Briefe auf Umwegen: Ärger mit der Post

Wülfrath. · Falsch zugestellte Briefe, verloren gegangene Umschläge und vermisste Post: Über diese Probleme ärgert sich die Wülfratherin Barbara Nacke seit Monaten.

Barbara Nacke schreibt gerne Briefe. Schade nur, wenn diese nicht beim Empfänger ankommen.

Foto: Tanja Bamme

Barbara Nacke schreibt gerne Grußkarten und Briefe. Besonders zu den Feiertagen verbringt die an der Schillerstraße wohnende Senioren viel Zeit an ihrem Wohnzimmertisch, um für zahlreiche Freunde und Bekannte individuelle Grüße auf Papier zu bringen. „Schade nur, wenn diese Briefe nicht bei ihren Empfängern ankommen“, ärgert sich die Absenderin.

In den letzten drei Monaten beklagt Barbara Nacke gleich mehrere verloren gegangene Briefe. „Am 7. Oktober habe ich anlässlich eines runden Geburtstags eine Karte versandt. Diese habe ich in den Briefkasten an der Schillerstraße/ Ecke Kirschbaumstraße eingeschmissen. Angekommen ist sie leider nie.“ Ebenso erging es mindestens drei Briefen anlässlich der Weihnachtstage. Wo die Briefe abgegeben wurden, weiß Barbara Nacke nicht mehr genau. „Ich habe 20 Briefe geschrieben und einen Teil in den Briefkasten gegenüber der Sparkasse (Am Diek) geschmissen. Einen weiteren Stapel habe ich an der Postannahmestelle gegenüber der alten Post auf der Wilhelmstraße abgegeben. Welcher Stapel nicht angekommen ist, kann ich nicht genau sagen“, so die Seniorin, die ihre Briefe am 16. Dezember auf den Weg schickte.

Doch damit nicht genug. Auch im Januar ging bereits eine Grußkarte verloren. Diese wurde am 2. Januar in den Briefkasten Schillerstraße geworfen. „Ich wusste mir keinen Rat und habe mich meiner Freundin Adelheid Heiden anvertraut“, berichtet Barbara Nacke, die sofort auf offene Ohren bei ihrer Freundin stieß. „Briefe werden nicht nur nicht versendet, sondern kommen auch ganz oft nicht an. Meinem Sohn beispielsweise wurde ein Brief vom Finanzamt nicht zugestellt. Und wenn unser Postbote mal im Urlaub oder krank ist, landen bei mir auch immer wieder Briefe von Nachbarn“, weiß Adelheid Heiden, die zudem den Vorsitz des Bürgervereins Wülfrath innehat und diese Problematik auch aus Vereinsreihen kennt.

Auf Nachfrage bei der Presseabteilung der Deutschen Post wird schnell deutlich, dass immer wieder Briefe verloren gehen. „Wir haben eine Stelle in Marburg, die sich ausschließlich mit solcher Post beschäftigt“, heißt es von Seiten der Post. „Immer wieder kommt es vor, dass Adressen nicht lesbar sind oder wichtige Angaben fehlen.“ 12 000 solcher Briefe landen täglich in Marburg. Bei 57 Million versandte Briefe täglich, ist dies jedoch ein geringer Prozentsatz. Und warum kommen vermehrt Briefe aus Wülfrath weg? „Uns liegen keine Häufungen dieser Art vor, werden den Fällen aber nachgehen“, so die Pressestelle. Für Barbara Nacke besteht nun die Möglichkeit, einen Nachforschungsantrag zu stellen. „Hoffnung habe ich aber wenig, denn ich habe alle Adressen gut leserlich auf die Briefe geschrieben. Zudem lassen sich meine Absenderinformationen auf der Rückseite finden“, so die Wülfratherin. Entmutigen lassen möchte sich Barbara Nacke aber nicht. Sie wird auch weiterhin anlässlich Geburts- und Feiertagen ihren guten Füllfederhalter aus der Schublade holen und Briefe für ihre Liebsten schreiben. „Schließlich freuen sich meine Bekannten über meine Briefe.“