Bürger füllen Weihnachtstüten für die Tafel
Die Tafel ruft Wülfrather auf, sich an der Weihnachtstüten-Aktion zu beteiligen.
Wülfrath. Dampfende Kartoffelklöße, Rotkohl mit Apfelstückchen und geschmorte Rinderrouladen in Soße — zu Weihnachten freuen sich viele vor allem auf ein besonderes Festtagsessen. Auch Menschen, denen es an den einfachsten Dingen fehlt.
Nur können sich viele bedürftige Familien, Alleinstehende und ältere Menschen ein spezielles Weihnachtsessen gar nicht leisten. Zu dieser besonderen Zeit im Jahr fällt das Besondere dann oft aus. Damit auch ärmere Menschen an Weihnachten nicht vergessen werden, führt die „Tafel für Niederberg“ wieder ihre Weihnachtstüten-Aktion durch.
Vor sechs Jahren haben die ehrenamtlichen Helfer der Tafel zum ersten Mal unter dem Motto „Ein Weihnachtsessen für Alle!“ Lebensmittel für ein besonderes Festtagsessen gesammelt. „In die Tüte können Zutaten für die Zubereitung von speziellen Speisen, wie beispielsweise einem Nachtisch gepackt werden, aber auch verschiedene Konserven und fertige abgepackte Produkte“, sagt Hergard Fronober, Standortleiterin der Tafel in Wülfrath.
Reis, Nudeln, Knödel, Suppen, Gemüsekonserven, Fleischprodukte, Säfte, Gebäck oder auch persönliche Aufmerksamkeiten, wie Kerzen, Karten oder einen Weihnachtsstern können in die Tüten gepackt werden. In Maßen ist auch Alkohol erlaubt, wie Wein oder Sekt. Nur Hochprozentiges muss draußen bleiben.
„Zu Weihnachten soll es dann auch mal was Besonderes geben und nicht nur die üblichen Lebensmittel, die die Tafel wöchentlich verteilt“, sagt Renate Zanjani, Leiterin aller Tafel- Standorte in der Region. Wichtig ist, dass alle Lebensmittel haltbar verpackt sind und dass sie nicht gekühlt werden müssen.
Mitmachen und eine Tüte mit besonderen Lebensmittel für Menschen zusammenstellen, die auch an den Feiertagen nur mit dem Nötigsten auskommen müssen, kann jeder. „Es ist so schön zu sehen, wie liebevoll und üppig einige Tüten zusammengestellt sind“, sagt Fronober. Manche Spender würden sich auch in der Familie mit den Kindern ein schönes Weihnachtsessen überlegen, es zusammen einkaufen und die Tüte dann gemeinsam gestalten. Zielgerichtet kann der Spender sich ebenfalls überlegen, ob er die Tüte für eine Familie oder eine alleinstehende Person ausstattet.
In der Woche vor den Festtagen werden die Weihnachtstüten dann am Rathaus angenommen und am nächsten Tag auch dort verteilt. Diese dürfen sich dann eine Tüte nach ihrem Geschmack aussuchen oder einzelne Dinge aus den Tüten austauschen, damit nichts verkommt. Zwischen 160 und 200 Tüten waren es in den vergangenen Jahren — eine stabile Größe; die Zahl der Tafel-Kunden steigt allerdings.
„Das Thema Altersarmut spielt dabei eine große Rolle. An einigen Standorten in der Region sind mehr als 50 Prozent der Tafelbesucher ältere Menschen“, sagt Zanjani. In Wülfrath besuchen regelmäßig 70 Leute die Tafel.