Bürgermeister Stefan Freitag: „Von Wehmut kann keine Rede sein“

Zehn Jahre lang war Stefan Freitag Bürgermeister von Velbert. Im Gespräch mit der WZ blickt er zurück.

Foto: Simone Bahrmann

Velbert. Er ist wortgewandt, ein sympathischer Redner, ein guter Formulierer, der schnell auf die Situation reagieren kann. Nun nimmt er sich doch eine kleine Pause. „Es ist eine komische Stimmung“, sagt Stefan Freitag.

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Zehn Jahre war er Bürgermeister. Nun endet die Amtszeit. „Ich bin gespannt auf das, was jetzt kommt“, sagt er, der Geschäftsführer der Beteiligungsgesellschaft Velbert und der Stadtwerke wird. „Aber von Wehmut kann keine Rede sein.“

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Dass Freitag nach zwei Wahlperioden nicht wieder antreten würde, stand schon lange fest. „Ich konnte mich auf diese Situation einstellen. Das war ein Prozess des Loslassens“, sagt er. Er wolle seine Amtszeit nicht bewerten, das sollen andere tun.

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Freitag wirkt aber entspannt. Und wenn er auf seine Amtszeit zurückschaut, hebt er einen Bereich als Plus hervor: „Investitionen in die Bildung sollten ein Schwerpunkt sein. Und das waren sie auch.“ Dass nahezu alle 30 Schulen saniert oder modernisiert wurden, „ist schon eine Leistung“. Auch die hohe Quote in der U3-Betreuung sei ein Velberter Markenzeichen. Das Scheitern der Sekundarschule ist ein Makel in der Bilanz. „Das ist eben keine gute Schulform, aber der Werkzeugkasten des Landes gibt nicht mehr her“, sagt er.

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Dass er Fehler als Bürgermeister gemacht habe, sei völlig normal, sagt er. „Menschen machen Fehler.“ Konkreter wird er da aber nicht. Als negatives Erlebnis seiner Amtszeit, merkt er aber dann doch an, bleibe das Scheitern des Marktzentrums hängen. „Wobei das eben kein Fehler der Stadt war“, betont er.

Im Konzern Stadt, hebt Freitag hervor, habe er immer das gute Klima, das Miteinander geschätzt. „Das ist eine große Loyalität, ein großer Zusammenhalt. Und ich wünsche es der Stadt, dass das erhalten bleibt“, sagt der scheidende Bürgermeister.

Dirk Lukrafka wird am 23. Juni das Bürgermeister-Amt antreten. Die Vereidigung erfolgt am 1. Juli im Rat der Stadt.