Bürgerpark braucht neue Freunde
Der Förderverein für die Grünanlage sucht einen neuen Vorstand. Andernfalls droht eine Bebauung.
Als Ende der 1990er Jahre diskutiert wurde, mitten in Tönisheide auf dem Gelände der einstigen Kleingartenanlage zwischen Kuhlendahler- und Carl-Orff-Straße dreieinhalbgeschossige Wohnhäuser mit Tiefgarage zu bauen, liefen die Tönisheider Sturm gegen den Plan. Heute können sie auf dem knapp 3400 Quadratmeter großen Areal auf einer der Bänke sitzend die Frühlingssonne genießen oder sie feiern im Sommer im Schatten der Bäume ihres Bürgerparks zünftige Feste.
Doch der Bestand der Grünanlage ist in Gefahr. Der Vorstand des Vereins der Freunde und Förderer der Parkanlage in Tönisheide, der sich seit 14 Jahren um die Pflege und Gestaltung kümmert, tritt jetzt bis auf Kassierer Hartmut Thöne aus Altersgründen ab. „Und intern haben sich noch keine Nachfolger gefunden“, sagt der scheidende Vorsitzende Kurt Kampmann (71). Das Problem ist: Findet sich für Kampmann, den 2. Vorsitzenden Manfred Peters und Geschäftsführerin Waltraud Fischer kein Ersatz, könnte aus dem Bürgerpark doch noch Bauland werden. Denn: 2001 hatte Geschäftsmann Willi Bender auf die Proteste in seinem Geburtsort reagiert. Er kaufte das Areal von der Stadt mit der Maßgabe, es 25 Jahre lang der Öffentlichkeit als Grünanlage zur Verfügung zu stellen.
Doch wenn sich niemand mehr für den Park verantwortlich zeige, behalte sich die Familie Bender die Rücknahme und Vermarktung der Fläche vor. „Das hat Clemens Bender, der Sohn des Parkstifters, gerade erst bei unserer Jahreshauptversammlung deutlich gemacht“, sagt Monika Hülsiepen, Vorsitzende des Bürgervereins Tönisheide. „Wir wollen die Bürger wachrütteln“, fügt sie hinzu, schließlich habe ihr Verein einst als Geburtshelfer für den Parkförderverein fungiert.
Dass sich durch den Gang an die Öffentlichkeit noch neue Freunde für den Park finden, hofft auch Kurt Kampmann. „Jeder kann kurzfristig Mitglied werden, auch noch am Abend unserer Hauptversammlung“, betont er. „Wir haben uns verpflichtet, den Park in Schuss zu halten. Um das regelmäßige Mähen oder das Einsammeln der Abfälle müssen sich die Bewerber dabei nicht kümmern. Das ist organisiert und läuft weiter“, weiß Ralf Seipenbusch, Gründungsvorsitzender des Bürgerparkvereins. „Wir suchen Leute, die bereit sind, Verantwortung zu übernehmen, die die Fäden in der Hand halten“, ergänzt Kampmann. Vor allem als Ansprechpartner und Organisator für die jährliche gemeinsame Pflegeaktion sei man gefragt.
Derzeit zählen die Parkfreunde 87 Mitglieder. Der Jahresbeitrag liegt bei nur zehn Euro pro Person. Damit wirklich alle Tönisheider mitmachen können, verdeutlicht Kampmann.