Wülfrath Adelheid Heiden wiedergewählt

Wülfrath · Die Vorsitzende des Bürgervereins Wülfrath hatte sich in der Vergangenheit einen Nachfolger gewünscht. Der ist aber nicht in Sicht.

Die Stuhlreihen waren bis auf den letzten Platz gefüllt – sehr zur Freude der wiedergewählten Vorsitzenden Adelheid Heiden.

Foto: Andreas Reiter

Einen Besucherrekord konnte der Bürgerverein Wülfrath bei seiner Jahreshauptversammlung im Gemeindesaal Am Pütt verbuchen. Mehr als 100 Mitglieder waren gekommen – nicht zuletzt um den Vorstand zu wählen. Adelheid Heiden wurde in ihrem Amt als Vorsitzende einstimmig bestätigt, genau wie Ilona Fenko als Geschäftsführerin. Adelheid Heiden hatte in der Vergangenheit deutlich gemacht, dass sie sich einen Nachfolger wünscht, der ist aber nicht in Sicht. Wiedergewählt wurden auch Evelin Rabe als Kassiererin sowie Petra Mahrenholz-Frisch, Gisela Knorr und Renate Tüsselmann als Beisitzerinnen. Nachdem sich Pressewart Jürgen Pohl nicht mehr zur Wahl stellte, wurde Werner Hahn in dieses Amt gewählt.

Joachim Korn: Regiobahnbetrieb nach Wuppertal verzögert sich

Joachim Korn, Bauherrenvertreter und zwischen 1999 und 2014 Geschäftsführer der Regiobahn, war als Referent geladen – und er hatte zunächst schlechte Nachrichten: „Das Planfeststellungsverfahren für die Elektrifizierung auf dem gesamten Stück verzögert sich. Wir werden erst mit dem Fahrplanwechsel 2020/21 mit der elektrifizierten Strecke nach Wuppertal starten können.“ Joachim Korn berichtete von weiteren Schwierigkeiten, die das 2001 begonnene Großprojekt in Zeitverzug brachten. So seien zum Beispiel zwei Baufirmen in die Insolvenz gegangen. „Wir mussten wieder Ausschreibungen machen, die dauern jeweils mehr als ein halbes Jahr“, so Joachim Korn. Aktuell gebe es Probleme mit drei „Nachbarn“, die entlang der Strecke Land besitzen und nicht damit einverstanden sind, dass Bäume gefällt werden. „Das müssen wir aber im Rahmen der Elektrifizierung. Die Fahrgäste wollen nicht in der Zeitung lesen, dass die Regiobahn nicht fahren kann, weil ein Baum in die Oberleitung gestürzt ist“, erklärte der Bauherrenvertreter. Nun müsse man sich irgendwie einigen. Ob zunächst Dieselloks nach Wuppertal eingesetzt werden, stehe noch nicht fest. „Das muss mit dem VRR geklärt
werden“.

Joachim Korn sprach auch über die Erfolgsgeschichte der Regiobahn. „1999 hatte die Bahn 150 Fahrgäste pro Tag, mittlerweile sind es 24 000.“ Er habe oft durch das ganze Land reisen müssen, um zu erklären, wie er dies geschafft hat. Sein Erfolgsrezept: „Parkplätze, Parkplätze, Parkplätze und eine sehr gute Busanbindung.“ Er nannte dabei das Beispiel Mettmann. In Düssel-Hahnenfurth sind bisher 75 Parkplätze geplant, es könnten bei Bedarf aber noch mehr werden. Die vorgeschriebene Breite von 2,2 Metern hatte er „wegen der immer größeren Autos“ auf 2,5 Meter vergrößert. „Mit dem Erfolg, dass uns die Bezirksregierung deswegen Fördermittel gekürzt hat.“ Geplant sind auch vier Bushalteplätze. Eine Videoüberwachung und Fahrradboxen sollen für mehr Sicherheit sorgen.

Um über die zukünftige Busanbindung der beiden S-Bahn-Haltestellen Aprath und Düssel-Hahnenfurth zu berichten, war der Technische Dezernent, Martin Barnat erschienen. Er versprach, dass die Verwaltung daran arbeite, dass sich etwa die bisher schlechte Verbindung nach Aprath verbessern werde. Er wies aber auch darauf hin, dass bei einer höheren Taktzahl der Busse die Kosten entsprechend steigen. Zuvor hatte er sich anhören müssen, das Aprath wegen der schlechten Anbindung „eine Totgeburt ist“. Martin Barnat sagte, dass die Verwaltung ihre Pläne im Juni der Politik vorstellen wird.

Der Bürgerverein hat 2019 reichlich Aktivitäten geplant

In ihrem Ausblick auf dieses Jahr berichtete Adelheid Heiden von der Aufnahme in den Stadtkulturbund am 13. März. Der Bürgerverein wird kulturelle Projekte unterstützen. Am 10. April ist eine Stadtrundfahrt in Ratingen und der Besuch der Ausstellung „Mini, sexy, provokant. Mode der wilden 68er“ geplant. Im September wiederum steht eine Vier-Tagesfahrt an, die eventuell nach Hannover und Umgebung führen soll. Die Adventsfeier findet traditionell am letzten Samstag vor dem ersten Advent statt, also diesmal am 30. November.

Der Bürgerverein Wülfrath hat aktuell 230 Mitglieder, 2018 konnten zwölf Neueintritte verbucht werden.