Chöre singen vor historischer Kulisse
Zum Tag der Bergischen Chöre stellten sich 15 Gesangsgruppen vor. Sie erfüllten das Gelände um Schloss Hardenberg mit Liedern.
Neviges. „Die Sonne scheint bei Tag und Nacht“. Passender hätte es der Velberter Männerchor 1863 nicht ausdrücken können: Der Tag der Bergischen Chöre im Hardenberger Schlosspark wurde gestern von der Sonne verwöhnt. Die Sänger hatten sich für ihre Vorträge einen außergewöhnlichen Ort ausgesucht: Der Wassergraben am Herrenhaus garantierte eine gute Akustik, sehr zu Freude der Besucher, die teilweise in Dreierreihen an der Mauer standen.
Klaus Büssow, Besucher
„Einfach klasse“, lobte Klaus Strombach die Vorstellung. An fünf Stellen rund ums Schloss traten gestern 15 Chöre auf. „Wechselnde Stellen in einem schönen Ambiente - toll“, so Brigitte Hetfeld aus Velbert. „Einige Gruppen hätten aber einen Verstärker brauchen können. Der Frauenchor Neviges zum Beispiel war am rechten Wehrturm schlecht zu hören, da musste man ganz nah rangehen“, so die leise Kritik von einigen Chorliebhabern. Einige Chöre sangen gleichzeitig. Die Spielorte lagen dabei so weit auseinander, dass man sich nicht gegenseitig störte.
„Es ist ein voller Erfolg!“ Anja Franzel strahlte mit der Sonne um die Wette. „Das Gelände bietet sich geradezu dafür an“, fand die künstlerische Leiterin des Theaters der Stadt Velbert. „So können wir das Schloss nach vorne bringen“, ist Alt-Bürgermeister Heinz Schemken überzeugt. „Chöre bringen viele Zuhörer mit, hier müssen sich Menschen begegnen.“ Klaus Büssow ist eigentlich kein großer Chorfan, trotzdem schaute er vorbei und war von dem Engagement der zahlreichen Sänger begeistert. „Das ist auf jeden Fall besser, als auf dem Sofa rumzuhängen.“
Als den Stadtverband der Velberter Chöre die entsprechende Anfrage der Kulturverwaltung erreichte, war der sofort Feuer und Flamme für die Idee. „Da müsst ihr unbedingt mitmachen“, forderte Horst-Günther Ostholt die Mitgliedschöre und den Sängerkreis Niederberg auf. „Wir sorgen dafür, dass damit das Ensemble Schloss Hardenberg bekannter wird, die Menschen müssen kommen, viele wissen gar nicht, wie schön das hier ist.“
Bereits einen Tag zuvor ging es in Neviges sehr musikalisch zu: Die katholische Kirchengemeinde Maria, Königin des Friedens, hatte in die Kühle des Wallfahrtsdoms zu einem Musikgottesdienst eingeladen. Alle musikalischen Gruppierung nahmen teil. Auch die Jungen und Mädchen der Kindertagesstätte St. Mariä Empfängnis hatten einen großen Auftritt. Neben dem Nachwuchs stellten sich Domchor und Pfarrcäcilienchor vor, die Gruppen InTakt und Grenzenlos sowie das Hardenbergensemble. „Gott hat uns die Musik geschenkt“, so die Erkenntnis von Wallfahrtsleiter Krampf. „Musik ist die Antwort auf die Liebe, die Gott uns schenkt.“