Dauerärgernis: Container werden zur wilden Müllkippe
Unbekannte verdrecken immer wieder die Standorte — vor allem an der Alten Ratinger Landstraße und in der Ellenbeek.
Wülfrath. Heute wird wieder saubergemacht. „Und abends ist es wieder dreckig.“ Abfallberaterin Brigitte Vieth sagt es mit Gleichmut und Resignation. Die Vermüllung einiger Depotcontainerstandorte ist für sie ein Dauerthema. Vor allem die Plätze an der Alten Ratinger Landstraße und in der Ellenbeek werden schnell zu wilden Kippen.
Es ist nur eine Momentaufnahme: Neben dem Container für Weißglas liegen Polster-Elemente eines Billig-Sofas. Darunter lugen ein durchnässter Wodka-Karton, diverse Tüten, eine Plastikkanne und eine gläserne Servier-Platte hervor.
Auf dem Container steht eine gläserne Schüssel — viel zu groß für das Einwurf-Loch. Friedhelm Kraft geht kopfschüttelnd vorbei. Er hält seine Nordic Walking-Stöcke fest, neben ihm trottet sein Hund. „Das sieht hier doch regelmäßig so aus. Eine echte Müllkippe“, sagt er.
In der Ellenbeek — Parkplatz direkt vor dem Kinder- und Familienzentrum — sieht es am Depotcontainerstandort nicht besser aus. Ein Terrakotta-Topf, eine Wasserpistole, Verpackungsmaterialien und eine Plastikflasche für Motorenöl haben Zeitgenossen dort entsorgt. „Da sind auch häufig Knochen und andere Essensreste zu finden“, weiß Vieth um den problematischen Standort.
Für die Sauberkeit der Standorte ist nicht die Stadt zuständig. Damit wird durch die Reinigung auch nicht die Stadtkasse belastet. „Die Reinigung unterliegt der Zuständigkeit der Dualen System Deutschland GmbH“, sagt Vieth. Jeden Dienstag reinigt daher das beauftragte Unternehmen Awista die Standorte in Wülfrath.
„Aber eigentlich kommt man nicht hinterher.“ Die Menschen würden schnell dafür sorgen, dass das Umfeld bestimmter Containerstandorte wieder verunreinigt werde. Der Platz an der Alten Ratinger Landstraße ist für die schnelle Entsorgung prädestiniert, weiß Ordnungsamtsleiter Reinhard Schneider. „Der kann mit dem Auto angefahren werden, was ja auch gewünscht ist.“ Nur dass nicht nur Altglas entsorgt wird, sondern auch Restmüll und Sperrgut. „Das ist ein generelles Problem. Diesen Wildwuchs gibt es an jedem Standort“, so Schneider.
Friedrich Kraft ist der Meinung, „dass der ein oder andere, der seinen Müll hier ablädt, überführt werden kann, weil er Hinweise im Abfall hinterlässt“. Solche Stichproben wurden auch gemacht, betont Schneider gegenüber unserer Redaktion. „Ganz aktuell haben wir wieder einmal eine Adresse in einer Mülltüte gefunden,“ sagt er. Die Stadt erhalte immer wieder mal Hinweise von Nachbarn. „Aber dass ein Übeltäter mal beobachtet wird, passiert fast nie.“ Das erschwere die Ermittlungen.
Dennoch bittet der Ordnungsamtsleiter die Wülfrather: „Halten Sie die Augen offen.“