Deilbachmühle - Pläne für die Brandruine
Nachdem das Gerichtsverfahren beendet ist, wollen die Eigentümer die Deilbachmühle wieder aufbauen.
Neviges. Das Gemäuer liegt in Trümmern. Die braune Sandsteinfront leuchtet längst nicht mehr. Von der ausgebrannten Decke tropft es herab. Rund um das Gebäude liegen verkohlte Reste der Innenräume. Seit die Deilbachmühle in der Nacht zum 12. Juli 2009 bis auf die Grundmauern niedergebrannt ist, liegt das Gebäude als Ruine da. Ein Zaun grenzt das Gelände ab.
Heinz-Dieter und Christian Klapheck, Vater und Sohn, sind Eigentümer des Gebäudes. Sie hatten es im November 2007 bei einer Auktion für rund 420 000 Euro ersteigert und wollten das ehemalige Hotel-Restaurant in fünf Eigentumswohnungen von rund 100 bis zu 230 Quadratmetern Größe umwandeln. Die Vermarktung der Immobilie war bereits angelaufen, als die Deilbachmühle dem Feuer zum Opfer fiel.
Nach monatelangen Ermittlungen der Polizei wurde Christian Klapheck ein Jahr später wegen schwerer Brandstiftung angeklagt. In einem neunmonatigen und schwerfälligen Indizienprozess sprach das Wuppertaler Landgericht den heute 30-Jährigen schließlich im September vergangenen Jahres aus Mangel an Beweisen frei. Es gab keine direkten Zeugen der Tat. Nachdem die Generalstaatsanwaltschaft in Düsseldorf einen Revisionsantrag der Wuppertaler Staatsanwaltschaft ablehnte, ist das Urteil seit 29. März rechtskräftig. Nun wollen die Klaphecks die Deilbachmühle wieder aufbauen und ihre ursprünglichen Pläne verwirklichen.
„Eine Gastronomie oder ein Hotel zu betreiben, war nie unser Ziel. Das würde sich in der Gegend gar nicht mehr lohnen. Wir wollten immer nur die Wohnungen“, sagt Christian Klapheck, dem anzusehen ist, dass die Zeit in Untersuchungshaft und vor Gericht Spuren hinterlassen hat. Es ist erst das zweite Mal nach dem Brand, dass er das Gelände betreten hat. Er sei momentan in ärztlicher Behandlung und aufgrund der Anschuldigungen einiger Zeugen ungeheuer misstrauisch gegenüber Menschen geworden, sagt Klapheck, der kurz nach der Entlassung aus der U-Haft im Juli 2010 aus Oberhausen an den Niederrhein gezogen ist. „Nicht zufriedenstellend“ sei das Urteil auch für ihn gewesen, da Zweifel an seiner Unschuld blieben.
In den kommenden Tagen soll das Projekt Deilbachmühle wieder konkrete Form annehmen. „Wenn die Gespräche mit der Versicherung und dem Bauamt reibungslos verlaufen, könnte hier in drei Monaten ein Bagger stehen. Es wäre Schwachsinn, die Pläne wegen des Brands aufzugeben“, sagt Heinz-Dieter Klapheck.
Die Deilbachmühle ist für 1,5 Millionen Euro gegen Feuer versichert, und als Klaphecks das Gebäude ersteigerten, waren bereits die Genehmigungen für den Umbau erteilt — bis das Feuer kam. Ob es diese nun erneut gibt, ist jedoch keinesfalls sicher. Denn die Deilbachmühle steht im Naturschutzgebiet.