Der Dachschaden des Doms
Die Sanierung soll bald losgehen. Die Ausschreibungen laufen bereits.
Neviges. Genauso gewaltig wie das Bauwerk, ist die Aufgabe, es zu sanieren: Die Rede ist vom Mariendom in Velbert. An dem hat der Zahn der Zeit gar heftig genagt — durchs Dach dringt Wasser, es muss abgedichtet werden. Was mit Problemen behaftet ist.
So ganz genau weiß nämlich niemand, wie das zu bewerkstelligen ist. Was mit der speziellen Betonkonstruktion der Kirche zu tun hat. „Hier wurden bei der Technischen Hochschule Experimente angestellt“, erklärt Bruder Frank, als Pfarrer für den Dom zuständig (kleines Foto). Dabei wurde auch versucht, einen Beton zu verwenden, der mit Carbon verstärkt ist.
Bereits in den 80er Jahren hatten Spezialisten versucht, das Dach mit einem Kunststoff abzudichten — mit eher mäßigem Erfolg. „Deswegen ist man jetzt eher vorsichtig, sowohl was die Kosten als auch die Materialien angeht“, sagt Bruder Frank. Er ist deswegen auch sehr zurückhaltend, was Kostenschätzungen angeht.
Im vergangenen Jahr war die Summe von 2,85 Millionen Euro genannt worden. „Ja“, sagt der Geistliche, „von dieser Größenordnung habe ich auch gehört.“ Um gleich darauf ein flammendes Plädoyer für die Sanierung des 47 Jahre alten Gebäudes zu halten. „Das ist es wert. Menschen gehen gestärkt hier heraus, um sich sozial zu engagieren und anderen Menschen zu helfen.“
In der Nähe des Holzkreuzes musste bereits einmal der Boden saniert werden, weil Feuchtigkeit die Wände herunter gelaufen war. Aus den Fugen ist dabei auch ein wenig herabgerieselt. „Stellen Sie sich vor, dass größere Stücke herunterfielen, dann müssten wir den Dom sperren“, sagt der Franziskaner und mag sich dieses Horrorszenario überhaupt nicht vorstellen. „Der Mariendom ist die bedeutendste Kirche der Nachkriegszeit“, sagt er.
Zurück zu den Restaurierungsarbeiten: Die Ausschreibungen laufen, die Erzdiözese Köln hat über 800 000 Euro an Fördergeldern beantragt. Wie viel am Ende davon kommt, ist nicht abzusehen. Wenn’s nach Bruder Frank ginge, würden gleich auch mal alle Wände gesäubert, die Kirche in ihren ursprünglich hellen Zustand versetzt. „Aber das ist ohne weitere Sponsoren sicherlich nicht machbar“, seufzt der Geistliche.