Pfleger mit Tablet-PC im Einsatz

Klinikum Niederberg bildete 30 Mitarbeiter fort.

Foto: Simone Bahrmann

Velbert. Wie können sich Krankenpfleger der älteren Generation trotz ihres stressigen Berufsalltags noch sinnvoll weiterbilden? Darauf versucht das Projekt „Flexicare 50+“ eine Antwort zu geben. Am Klinikum Niederberg machten 30 Krankenpfleger bei dem von Bundesministeriums für Bildung und Forschung sowie Europäischen Sozialfonds geförderten Programm mit und brachten sich auf den neusten Stand der Wissenschaft. Und das während der Arbeit. Projektleiterin Margot Sieger erklärt: „Wir haben versucht, das Lernen in den Arbeitsprozess einzuarbeiten.“

Dafür wurden die Teilnehmer unter anderem mit Tablet-PCs ausgerüstet, um zu jeder Zeit sofort in Medizindatenbanken recherchieren zu können. Pflegedirektorin Stefanie Harmke berichtet: „Da die Fördersumme dafür nicht gereicht hat, hat unsere Geschäftsführung bei der Finanzierung geholfen.“

Zunächst überforderte die neue Technik einige der Projektteilnehmer, die alle über 50 Jahre alt sein mussten. Eine Pflegerin stieg deswegen sogar aus, die restliche Gruppe nahm jedoch die Herausforderung an.

Eine weitere Hürde sei die englische Sprache gewesen, die bei Fachtexten Usus ist. Krankenpfleger Andre Volmer berichtet: „Mit meinem Schulenglisch kam ich nicht weit.“

Trotzdem zeigten sich die Teilnehmer zufrieden mit dem Ergebnis. Pflegerin Gudrun Surberg-Finke sagt: „Wir konnten sehr viel im Stationsalltag umsetzen.“ Das dürfte Bundestagsmitglied Peter Beyer gerne gehört haben, der sich am Dienstag vor Ort ein Bild machte.

Allerdings sind jetzt, mit Auslauf des Projekts, das bereits 2011 in Velbert startete, die Tablets wieder verschwunden — im Alltag zu schwer umzusetzen. Zudem gibt es Probleme mit dem W-Lan-Empfang im Klinikum. Daher wird die Krankenpflegerin mit Tablet in der Hand — zunächst — eine Ausnahmeerscheinung bleiben.