Der Fußball kennt keine Hautfarbe
Der SV Union Velbert organisiert erneut ein Turnier unter dem Motto „Respekt! Kein Platz für Rassismus“.
Velbert. „Es kann nicht sein, dass gesagt wird, als Spieler ist ein Farbiger ganz okay, aber ich will nicht neben ihm wohnen“, regt sich Michele Dattaro auf. „Velbert muss bunt bleiben, das ist in Velbert schon fast traditionell“, so die Feststellung des ersten Bevollmächtigen der IG Metall Velbert. „Uns geht es um Vielfalt und Respekt, das fängt auf dem Spielfeld an und geht über den Arbeitsplatz bis in Private“. Zum wiederholten Mal veranstaltet die Gewerkschaft gemeinsam mit dem SV Union Velbert ein Jugendturnier um den „IG Metall-Respekt Cup“. Am 18. Juni kommen auf dem Sportplatz Am Waldschlösschen zwölf E-Jugendmannschaften aus dem Bereich Velbert und Wuppertal zusammen. Die Spiele stehen unter dem Motto „Kein Platz für Rassismus“.
Michele Dattaro weiß, dass Sport die Menschen verbindet und dass man ins Gespräch kommt — auch über das Thema Flüchtlinge. Die machen ebenfalls mit. In einem Einlagespiel treten Asylbewerber gegen die Trainer an. Beim SV Union Velbert spricht man nicht nur über Integration, sondern lebt sie. Seit Anfang des Jahres nehmen sogenannte „alleinreisende, minderjährige Flüchtlinge“, die in der Obhut der Bergischen Diakonie in Aprath leben, am Training teil (die WZ berichtete). Gerne würde die man die jungen Männer am regulären Spielbetrieb teilhaben lassen. „Der Deutsche Fußballbund macht es sehr kompliziert“, stöhnt Fußballabteilungsleiter Peter Kurka. „Die Vormundschaft spielt eine wichtige Rolle, die sind aber für uns nicht greifbar, das erschwert die Integration ungemein. Dazu kommen Anfragen bei der Zentrale des DFB, die dann weitere Information zum Beispiel beim Fußballverband in Afghanistan einholt, ob der Junge dort schon mal gespielt hat. Daneben müssen etliche Papiere vorgelegt werden, das ist alles sehr aufwendig.“
„Es wäre nicht schlecht, wenn das Turnier dieses Problem zum Thema werden lässt“, wünscht sich der IG Metall-Bevollmächtigte, der ankündigt, dass es Info-Stände geben wird, an denen es um Flüchtlinge und Integration gehen wird und hofft, dass sich entsprechende Gespräche entwickeln werden. Das Turnier wird von der Gewerkschaft finanziell gesponsert und durch die Tatkraft von vielen ehrenamtlichen Helfern realisiert.
„Ich wäre froh, wenn sich andere Vereine unserem Beispiel anschließen und ähnliche Veranstaltungen auf die Beine stellen.“ Als besonderer Gast wird die Ex-Fußball-Nationalmannschaftspielerin Sandra Minnert erwartet, die in ihrer aktiven Zeit mehrmals Welt- und auch Europameisterin wurde. Außerdem bemüht sich Dattaro um einen Mandatsträger aus der Politik, der den Spielern der Gewinnermannschaft gratuliert. Noch befindet sich der Wanderpokal beim Gastgeber SV Union.