Wülfrath Der Pensionärverein feiert 60. Jubiläum

Wülfrath. · Rund 70 ehemalige Mitarbeiter der Rheinischen Kalksteinwerke trafen sich in der Gaststätte „Kleine Schweiz“ um in ihren zahlreichen Erinnerungen zu schwelgen.

Stoßen gemeinsam auf sechs Jahrzehnte „Pensionärverein Rheinische Kalksteinwerke“ an: (v.l.) Christian Zöller (zuständig für Politik- und Bürgerdialoge der Lhoist-Gruppe), Vereinsvorsitzender Karl Padurschel und der neue Werksleiter Carlos Ripoll.

Foto: Tanja Bamme

Mit 61 Jahren ist Fritz Soditt Rentner geworden. Heute ist er 96 Jahre und zählt zu den ältesten Mitgliedern des Pensionärvereins Rheinische Kalksteinwerke. „Ich war über 28 Jahre im Vorstand tätig, bin heute Ehrenmitglied“, sagt der Senior, den es anlässlich des 60. Jubiläums des Vereins in die Räume der Gastronomie „Kleine Schweiz“ in Velbert zog. Ihm gleich taten es rund 70 weitere Mitglieder, die sich im Zuge des großen Wiedersehenstreffens an ihre aktive Arbeitszeit erinnerten.

„Ich bin immer gerne zur Arbeit gegangen“, verrät auch Hans Nieske. Er zählt mit seinen 68 Jahren zum „jungen Gemüse“, hat aber trotzdem 25 Jahre bei Rheinkalk gearbeitet. „Angefangen habe ich im Versand, später bin ich zum Magazin gewechselt“, erläutert das Vereinsmitglied seine berufliche Laufbahn.

Eines verbindet die heutigen Pensionäre: Die Verbundenheit zum Unternehmen und zu den einstigen Kameraden. „Denn diese Verbundenheit ist noch immer da. Damals waren wir eine große Familie, man kannte sich untereinander. Mit dem Eintritt in die Rente ließ der Kontakt allerdings etwas nach“, verrät Fritz Soditt. Nicht zuletzt aus diesem Grund gründete sich der Verein vor bereits sechs Jahrzehnten. Karl Padurschel hat eine lange Zeit der Vereinsgeschichte mitbegleitet. Seit 21 Jahren ist er Mitglied, mittlerweile sogar Vorsitzender. „Ich wurde im November 2017 gewählt“, berichtet er und verbindet auch heute noch viele positive Erinnerungen an seine Zeit als Leiter der Produktion von Fertigbaustoffen. „Eigentlich habe ich mal Bäcker gelernt“, verrät der Vorsitzende. „Doch dieser Beruf war für mich eine brotlose Kunst. Bei Rheinkalk konnte ich mehr verdienen.“ Und so wurde kurzerhand umgeschult, bei der Industrie- und Handelskammer der Meistertitel nachgeholt. Bereut hat es Padurschel nie. „Im Gegenteil, eine solche Unternehmenskultur kenne ich kein zweites Mal.“

Und obwohl aus den Rheinischen Kalksteinwerken 1998 das Unternehmen „Lhoist“ wurde, ist das Miteinander zwischen dem Unternehmen und seinen Pensionären noch immer spürbar. Carlos Ripoll, seit Anfang Oktober dieses Jahres neuer Werksleiter der Lhoist-Gruppe, ließ es sich nicht nehmen, die Jubilare persönlich zu beglückwünschen. „Ich werde auch weiterhin engen Kontakt zum Verein suchen“, verspricht der 47-jährige Rheinländer. Und auch Christian Zöller, zuständig für Politik- und Bürgerdialoge der Lhoist-Gruppe, bedankte sich bei den anwesenden Feiergästen für etliche Jahre des Engagements und der Leidenschaft. „Wir wissen schon jetzt wohin wir können, wenn wir mal aus dem Berufsleben ausscheiden“, freut sich dieser.

Anlässlich der Feierstunde gab es für die Gäste ein buntes Rahmenprogramm. Neben musikalischer Begleitung durch Musiker Lothar Meunier und dem Gitarrenduo Uli Erbach und Gert Heidel durften sich die Anwesenden auf eine üppige Kaffeetafel und ein deftiges Abendessen freuen. Veranstaltungshöhepunkt dürfte jedoch die Tombola mit rund 230 Sachpreisen – von Kugelschreibern bis hin zu Weinflaschen – gewesen sein. „Unser Hauptpreis ist ein selbstgebautes Vogelhaus“, verrät Karl Padurschel, der das einmalige Exemplar aus Schieferplatten und Holzelementen selbst gebaut hat.