Wülfrath Bootsfahrt für ein sauberes Wülfrath
Wülfrath. · Der THW Ortsverband Heiligenhaus/ Wülfrath hat am Wochenende den Krapps Teich von Unrat und Müll befreit.
Eigentlich ist das Technische Hilfswerk (THW) in Wülfrath beim jährlichen Dreck-weg-Tag ein festes Aktionsmitglied. Da sich diese Säuberungsaktion allerdings mitten in der Zeit des Corona-Lockdowns befand, konnten die Mitglieder des THW erstmalig nicht im März aktiv werden. Eine Wiederholung fand am Samstag statt.
Traditionell nimmt sich das THW (Ortsverband Heiligenhaus/ Wülfrath) die Region rund um den Krapps Teich vor. Und auch der Teich selbst wird von den Teilnehmern gereinigt. „In den vergangenen Jahren wurden bereits etliche Flaschen, Reifen und sogar Fahrräder und Verkehrsschilder aus dem Teich gezogen“, erinnert sich Bürgermeisterin Claudia Panke, die auch bei der Aktion am Wochenende zugegen war. „Die Zusammenarbeit zwischen dem THW und der Stadt Wülfrath läuft seit Jahren sehr freundschaftlich und ich freue mich sehr, dass die Teichsäuberung in diesem Jahr noch nachgeholt werden konnte.“
Sieben erwachsene Betreuer, sechs Jugendliche aus der THW-Jugendabteilung und ein Schlauchboot rückten gemeinsam zum Einsatz an. „Wir üben mit der Aktion natürlich auch den Ernstfall“, erklärt Einsatzleiterin Barbara Schneider, die sich Unterstützung aus dem Ortsverband Duisburg besorgen konnte. „Um ein Boot zu führen, benötigt man eine spezielle Ausbildung, die aus unserem Ortsverband niemand hat.“
Und so übernahm der 19-jährige Niklas die Einweisung in das Bootshandwerk, welches von den Jugendlichen federführend gefahren werden sollte. Kommandorufe wie Steuerbord und Backbord waren noch von der letztjährigen Aktion bekannt. „Denn die Jugendlichen waren größtenteils auch schon beim letzten Dreck-weg-Tag dabei“, erinnert sich Barbara Schneider. Mit etwas wackeligen Beinen durften die jungen THW-Mitglieder in Dreiergruppen im Schlauchboot Platz nehmen, bevor es auf Säuberungsfahrt über den zentral gelegenen Teich ging.
Währenddessen bekam die zweite Dreiergruppe Greifzangen und Mülltüten überreicht, um das Ufer von Unrat und Müll zu befreien. „Wir haben sehr viele Zigarettenkippen und sogar ein Plastiktütchen mit einer Cannabis-Pflanze darauf gefunden“, präsentieren die Freunde Nick (13) und Joel (14) ihre Funde. Letzteres geben sie unverzüglich der Betreuerriege weiter. „Das lassen wir nicht unkommentiert“, erklären die Jungs. Dass sich die Parkbesucher keine Mühe geben, ihren Müll in die Mülleimer zu schmeißen, enttäuscht die Schüler. „Schließlich lassen sich hier ausreichend Mülleimer finden.“
Die Freunde sind beide seit über drei Jahren feste Mitglieder in der Jugendabteilung, die aktuell 15 aktive Jugendliche zählt. „Wenn nicht gerade Corona ist, dann treffen wir uns alle 14 Tage samstags zum Training“, sagt Nick, dem besonders das Miteinander Spaß macht. „Und daher bin ich auch heute so gerne dabei, weil wir uns alle einmal wiedersehen.“
Dass die Städte Heiligenhaus und Wülfrath in dem Ortsverband miteinander verbunden sind, liegt in der Historie begründet. Bereits in den 90er Jahren fusionierten die beiden Gruppen, da nach Ende des Kalten Krieges die Einsätze des THWs abnahmen. „Da hat eine Kooperation Sinn ergeben“, erinnert sich Hartmut Bubser, der seit Jahrzehnten aktives Mitglied ist und die Presseartikel archiviert. Teilnehmen können aber auch interessierte Ehrenamtler aus anderen Städten. „Wir haben zum Beispiel auch Mitglieder aus Essen. Man ist nicht an seinen nächsten Ortsverband gebunden“, so Bubser weiter.
Das THW ist übrigens eine Bundesanstalt, die Jugendabteilung hingegen ein eingetragener Verein. Ab dem 18. Lebensjahr kann der Nachwuchs vom Verein in den aktiven THW-Zug übertreten.