Velbert Der Vorlesetitel bleibt in Langenberg

Velbert · Till Motzkau vom Gymnasium der Senderstadt gewinnt den Vorlesewettbewerb der sechsten Klassen und vertritt Velbert beim Regionalentscheid des Kreises in Langenfeld.

Die Teilnehmer des Vorlesewettbewerbs machten es der Jury nicht leicht, alle lasen hervorragend. Am Ende konnte Bürgermeister Dirk Lukrafaka Till Motzkau (vorne links) zum Sieg und zur Teilnahme an der nächsten Runde gratulieren.

Foto: Ulrich Bangert

Drei Mädchen und fünf Jungen im Alter von elf und zwölf Jahren hatten sich an der Stadtausscheidung beteiligt – die Schulsieger der drei Gymnasien, der beiden Gesamtschulen, von Förderzentrum, Villa Wewersbusch und Realschule Kastanienallee. Die Sechstklässler lasen zunächst einen etwa drei Minuten langen Text aus einem selbst ausgewählten Buch vor, das sie zuvor kurz vorgestellt hatten. Die Bandbreite reichte von Klassikern wie Erich Kästners „Emil und die Detektive“ und Astrid Lindgrens „Ronja Räubertochter“ über Michael Endes „Momo“ und die „Chroniken von Narnia“ bis zu den „Diva Diaries“ von Katie Conrad. Bewertungskriterien waren Lesetechnik und Textgestaltung, deutliche Aussprache, Tempo und Betonung sowie das Einordnen der Textstelle in den Gesamtzusammenhang.

Die Aufregung war den jungen Teilnehmern anzumerken

„Versprecher werden nicht bewertet!“ erläuterte Jennifer Koppitsch, Leiterin der Zentralbibliothek vor dem Start. Die Aufregung war den jungen Teilnehmern dennoch mehr oder weniger stark anzumerken, zumal sie mit rund 50 Gästen – Mitschüler, Lehrer, Eltern – auch einem großen Publikum gegenübersaßen. Das hohe Tempo, mit dem die meisten ihre ersten Sätze vortragen, mäßigte sich aber schnell, und nach den nahezu perfekten Vorträgen der ersten Runde zeigte erst der zweite Durchgang mit einem fremden Text kleine Unterschiede. Dem trug letztlich auch die Wertung der Jury - neben Gerno Böll und Frederik Zündorf der Nevigeser Journalist Sascha Döring und die beiden Lehrerinnen Iris Lüttgens und Martina Szbiak-Menne – Rechnung.

Mit Till Motzkau, der von Bürgermeister Lukrafka das Buch „Wortwächter“ erhielt, wurde nur der Sieger des Wettbewerbs benannt. Die anderen sieben Teilnehmer konnten sich allesamt als Zweitplazierte fühlen. Sie alle durften sich ein Buch aussuchen, gespendet von der Buchhandlung „Thalia“ und dem Spielwarengeschäft „Brummbär“. Sollte Till Motzkau auch den Regionalentscheid gewinnen, würde der Weg über Bezirks- und Landesebene bis zum Bundeswettbewerb führen.

Für die Velberter Stadtbibliothek sind Kinder und Jugendliche die wichtigste Zielgruppe: „Wenn sie Feuer gefangen haben und richtige Leseratten sind, lesen sie alles quer Beet“, sagt Jennifer Koppitsch. Besonders Buchreihen befördern nach ihrer Erfahrung das Interesse, wenn da ein Band begeistert, wolle man mehr davon lesen. Die Zahl der Kinder in der Leserkartei sei relativ stabil, schwanke jedoch bei älteren Jugendlichen: „Das hängt von den persönlichen Interessen ab“, ergänzt Bücherei-Mitarbeiterin Sarah Redlich. Insbesondere die Wege zum Lesen hätten sich verändert, gerade bei Jüngeren seien elektronische Medien wie das E-Book gefragt.