Wülfrath Schulstraße: Kita-Gelände wird auf Kampfmittel überprüft
Wülfrath · Generalunternehmer soll den Baugrund Ende April übernehmen.
Auf dem Gelände der geplanten Kita an der Schulstraße tut sich etwas. Ein Bagger hat seine ersten Spuren in dem feuchten Boden hinterlassen. Eigentlich sollten die Arbeiten in der vergangenen Woche beginnen. „Wir sind aktuell in der schlechtesten Jahreszeit für Bauarbeiten“, sagt Hochbauamtsleiter Martin Groppe im Gespräch mit der WZ. Der Dauerregen der vergangenen Tage schade dem Unterfangen. „Es gibt Schwierigkeiten, den Baugrund zu befahren“, so Martin Groppe weiter. An natürlich immer noch möglichen Bodenfrost möchte er lieber nicht denken – dann wären die bevorstehenden Arbeiten auf unbestimmte Zeit gestoppt.
An 200 bis 300 Stellen
werden Bohrlöcher gesetzt
Momentan steht die Kampfmitteluntersuchung an. „Ein normaler Vorgang bei solchen Projekten“, versichert der Hochbauamtsleiter. Wülfrath gelte aber nicht als „Verdachtsgebiet“. Das hätten auch Luftbildaufnahmen des Geländes aus dem Zweiten Weltkrieg gezeigt. Dennoch muss der Boden detektiert werden, per Gerätschaft wird nach Metall gesucht. Zu diesem Zweck müssen Löcher gebohrt werden, wo später die sogenannten Rüttelstopfsäulen in den Boden gebracht werden sollen. „Zwischen 200 und 300 Stellen können es sein“, sagt Martin Groppe. Dabei kommt dann wieder der Bagger ins Spiel. Die Bohrgeräte müssen einen ebenen Untergrund haben, um ihre Arbeit problemlos verrichten zu können.
Das Areal, dessen Boden verdichtet werden soll, ist 1400 Quadratmeter groß. Die Verdichtung selbst kann nach Abschluss der Vorbereitungen innerhalb von zwei Wochen erledigt sein, wenn das Wetter mitspielt, schätzt der Hochbauamtsleiter. Die Ergebnisse der Kampfmittelsuche wiederum müssen der Bezirksregierung zur Prüfung vorgelegt werden. Ein Pferdefuß im Vorfeld: Sollte Metall gefunden werden, muss der Boden in diesem Bereich ausgeschachtet werden. Das würde eine weitere Verzögerung bedeuten. „Die Baugrundverbesserung soll bis Ende April/Anfang Mai abgeschlossen sein, damit der Generalunternehmer das Baufeld übernehmen kann“, erklärt Martin Groppe.
Bei der bevorstehenden Bodenverdichtung mit Rüttelstopfsäulen selbst erwartet der Hochbauamtsleiter keine Probleme. Es handele sich um ein viele Jahrzehnte erfolgreich angewandtes Verfahren. Bei einer Veranstaltung für die Anwohner hatten einige Bürger im vergangenen Jahr allerdings Bedenken geäußert.
In der Ratssitzung vom 4. Dezember nannte Martin Groppe einen Kostenrahmen in Höhe von 5,2 Millionen Euro für das gesamte Bauvorhaben. Die Summe beinhalte aber auch „Reserven für Unvorhersehbares“, wie zum Beispiel die konjunkturelle Entwicklung. Die Außenanlagen seien bei dieser Schätzung enthalten. Bei der Ratssitzung hatte Hochbauamtsleiter Martin Groppe letzteres auf 600 000 Euro taxiert, die Reserven auf 100 000 Euro.