Wülfrath Kita Schulstraße: Mehr Klarheit über Kosten am 28. November

Wülfrath · Freie Aktiven Schulen dürfen Kita mietfrei übernehmen.

Im ehemaligen evangelischen Gemeindezentrum an der Kastanienallee soll der geschlossene Kindergarten zeitweise wiederbelebt werden.

Foto: Andreas Reiter

Die geplante Kita an der Schulstraße war Thema in der Sitzung des Jugendhilfeausschusses im großen Sitzungssaal des Rathauses. Hochbauamtsleiter Martin Groppe bekräftigte, dass die Verwaltung keinen neuen Termin für die Eröffnung nennen möchte. „Das ist die ehrlichste Antwort auf die Frage“, sagt Martin Groppe. Der Hochbauamtsleiter bezeichnete aber den 28. November als „Schicksalsdatum“, „weil wir dann die Angebote der Generalunternehmer in den Händen haben“. An diesem Tag läuft die Ausschreibung für interessierte Generalunternehmer ab. „Dann wissen wir, ob wir mit unserem Kostenrahmen von 4,5 Millionen Euro richtig liegen.“ Die Angebote müssen dann noch verwaltungsintern geprüft werden, das dauert laut Martin Groppe wahrscheinlich bis zum Januar kommenden Jahres. Die Vergabe der Leistungen erfolge entsprechend im Anschluss, aber ebenfalls im Januar.

Für die fehlenden Plätze muss länger Ersatz geschaffen werden

Kämmerer Rainer Ritsche, der im Ausschuss für Wirtschaftsförderung und Stadtentwicklung überraschend angekündigt hatte, dass mit der Eröffnung der Kita an der Schulstraße nicht vor 2020 gerechnet werden könne, gab diesmal zumindest eine Prognose ab. „Es wird nicht so weit in Monaten 2020 sein, bis es klappen sollte“, so der Kämmerer. Die bisherigen Zeitfenster seien aus verschiedenen Gründen aus dem Ruder gelaufen.

Damit steht seit längerem fest, dass für die fehlenden Kita-Plätze länger Ersatz geschaffen werden muss. In der ehemaligen Kita der evangelisch-reformierten Gemeinde an der Kastanienalle werden laut Beschluss zwei Vorlaufgruppen zum Kindergartenjahr 2019/2020 eingerichtet. Nach Angaben von Dezernentin Michaele Berster wurde dafür inzwischen beim Landesjugendamt ein Antrag auf befristete Genehmigung gestellt. Michaele Berster rechnet in diesem Zusammenhang nicht mit schlechten Nachrichten. Ebenfalls grünes Licht gab es für die Freien Aktiven Schulen, die im Gebäude Wilhelmstraße 88 die Kita weiterbetreiben möchten. Andreas Seidler (CDU) sprach von einer Win-win-Situation. „Es gibt eine weitere Nutzung mit Kaufabsicht, besser kann es nicht sein. Wer da etwas dagegen sagt, muss noch geboren werden.“ Die Stadt wird das Gebäude kostenfrei überlassen – die Freien Aktiven Schulen müssen nur für die Betriebskosten aufkommen – und das Stadtsäckel wird geschont. Ohne diese Lösung hätte die Verwaltung Fördermittel in Höhe von rund 140 000 Euro erstatten müssen.

Auf die Frage, wie es denn um die Entwicklung des Bedarfs an Kita-Plätzen steht, antwortete Udo Neumann vom Jugendamt: „Mit der Kita-Planung müssen wir kreativ umgehen.“ Der Bedarf sei für zwei bis drei Jahre absehbar, darüber hinaus gleiche es eher einem Blick in die Glaskugel, Vorhersagen zu treffen. „Im Februar 2019 erarbeiten wir die nächste Bedarfsplanung“, kündigte Udo Neumann an.