Velbert Kommunale Gebühren steigen leicht

Velbert. · Ausreißer nach oben ist der Winterdienst, der aber unter dem Strich nur geringfügig ins Gewicht fällt.

Im kommenden Jahr steigen die Kosten für die Velberter Bürger um durchschnittlich 1,8 bis 1,9 Prozent, das ergab jetzt die Vorschau auf die Kommunalgebühren 2019 im Verwaltungsrat der Technischen Betriebe Velbert. „Damit liegen wir im Rahmen des Preissteigerungsindex“, erläuterte TBV-Chef Sven Lindemann. Zum Vergleich: Die Inflationsrate der Verbraucherpreise lag laut Statistischem Bundesamt im September dieses Jahres bei ­2,3 ­Prozent.

Während die Abgabe für die Müllabfuhr minimal sinkt, werden Schmutz- und Niederschlagswasser sowie die Straßenreinigung leicht teurer. Auf den ersten Blick sehr heftig erscheint der Anstieg der Winterdienstgebühren um bis zu 47 Prozent, durch den geringen Anteil am Gesamtvolumen falle dieses Plus aber nur geringfügig ins Gewicht, so Lindemann. Seine Mitarbeiter hatten in einer Beispielrechnung die Kosten für sieben Musterhaushalte bestimmt. Danach steigen die Gebühren je nach Kategorie zwischen 30 und 41 Cent pro Person und Monat.

Nur eine winzige Veränderung ergibt sich bei den Müllgebühren, sie sinken für Restmüll- und Biotonnennutzer um 0,03 Prozent, für Eigenkompostierer um 0,04 Prozent. Die 80-Liter-Tonne kostet unverändert 156,10 Euro pro Jahr, die 240-Liter-Tonne 468,30 Euro (minus zehn Cent), der 1100-Liter-Behälter 2146,20 Euro (minus 80 Cent).

Je geringer der Wasserverbrauch, desto teurer das Schmutzwasser

Zur Entwicklung im Geschäftsbereich Kanal merkte Lindemann an, dass man zur Zeit sehr „baulastig“ sei: Diversen Investitionen – die über mehrere Jahre abgeschrieben werden – stünden noch mehr Sanierungsmaßnahmen gegenüber, die „auf einen Schlag“ abzuschreiben seien. Unter anderem deshalb steige beim Schmutzwasser der Preis um sechs Cent gleich 2,8 Prozent auf 2,82 Euro pro Kubikmeter, Niederschlagswasser wird um einen Cent oder 0,6 Prozent auf 1,67 Euro pro Quadratmeter versiegelter Fläche teurer. Kuriosum am Rande: Je weniger Frischwasser verbraucht wird, desto geringer auch die Abwassermenge – damit wiederum steigen die pro Kubikmeter Schmutzwasser berechneten Kosten.

Bei der Straßenreinigung sind die Veränderungen nur marginal, sie bewegen sich abhängig von der Straßenkategorie bei einem oder zwei Cent (plus 0,5 bis 1 Prozent). Für Durchgangsstraßen fallen nun 1,85 Euro je laufender Meter Straßenfront an, Anlieger von Verbindungsstraßen zahlen 1,97 Euro pro Meter, in Anliegerstraßen sind es 2,08 Euro.

Stichwort Winterdienst: Zwar wurden hier drei neue Fahrzeuge beschafft, die wesentliche Veränderung gegenüber dem Vorjahr ergebe sich aber aus dem Wegfall der gebührensenkenden Nachkalkulationsergebnisse 2015 und 2016. Dadurch sei der Gebührenbedarf für 2018 um rund 148 000 Euro gesenkt worden.

Dieses Verrechnungspotential bestehe nun nicht mehr, erklärte TBV-Chef Sven Lindemann. So steigt die Gebühr bei Straßen der Kategorie 1 um 59 Cent (plus 47, 2 Prozent) auf 1,84 Cent je Straßenfrontmeter, in der Kategorie 3 sind es 21 Cent (plus 31,8 Prozent) auf dann 87 Cent pro Meter. Im Gesamtpaket, in dem Müll und Abwasser die mit Abstand größten Anteile haben, fallen die Winterdienstgebühren für Wülfrather Bürger jedoch kaum ins ­Gewicht.