Wülfrath Straßenzustand wird ermittelt
Wülfrath · Die SU hatte schon vor Jahren einen Straßenbegeher gefordert. Die abgeschaffte Stelle steht nun wieder im Raum.
Das Thema „Straßenbaubeiträge“, das die Senioren-Union (SU) beim jüngsten Stammtisch auf der Agenda hatte, wirkt nach. SU-Vorsitzender Walter Brühland, schickte der WZ eine Stellungnahme, die sich mit der geplanten Bestandsaufnahme der Straßen, Wege und Radwege, befasst. „Schon seit Jahren, und das kann ich nachweisen, hat die Senioren-Union Wülfrath der Verwaltung vorgeschlagen, nachdem der hauptamtliche Straßenbegeher von Wülfrath in den Ruhestand ging und die Stelle nicht neu besetzt wurde, zu versuchen, pro Stadtteil oder Quartier Bürger zu finden, die diese Aufgabe ehrenamtlich übernehmen, um dann zum Beispiel monatlich im Rathaus darüber zu berichten.“ Dadurch könne man sich heute gegebenenfalls eine Bestandsaufnahme sparen.
Kämmerer Ritsche hätte nichts gegen einen Straßenbegeher
Anfang Februar habe die Verwaltung Walter Brühland „nach mehreren Erinnerungen“ eine ablehnende Mail geschickt. Leider sehe die Verwaltung keine Möglichkeit für eine offizielle Einsetzung. Der Einsatz sei schon aufgrund der rechtlichen und versicherungstechnischen Problematik nicht gegeben. Auch die Beurteilung und Weiterbearbeitung „der sehr diffizilen Sachverhalte auf den Straßen“, sei durch ehrenamtliches Engagement nicht leistbar. Zudem könne und solle jeder Bürger ihm auffallende Missstände melden beziehungsweise anzeigen. „Warum diese Beurteilung erst nach mehr als drei Jahren erfolgte, ist mir bis heute unerklärlich“, so der SU-Vorsitzende.
Er habe die Sache vor einem Jahr dann nicht weiter verfolgt, müsse den Sachverhalt aber heute, nachdem er wieder aktuell geworden ist, erneut aufgreifen.
„Ich hätte nichts dagegen, wenn die Politik einen Antrag stellt, einen Straßenbegeher einzustellen. Es muss nur klar sein, dass er auch bezahlt werden muss“, sagte gestern Kämmerer Rainer Ritsche auf WZ-Anfrage. In diesem Jahr sei geplant, dass ein externer Dienstleister die Straßen befährt. Dabei werde auch ermittelt, ob die Eröffnungsbilanz, die vom 1. Januar 2006 stammt, noch den Tatsachen entspricht. „Die Straßen stehen mit einem bestimmten Wert in der Bilanz und werden entsprechend abgeschrieben. Wir müssen wissen, ob es stille Lasten in der Bilanz gibt“, erklärte Rainer Ritsche. Ziel der Befahrung sei es, ein Straßenkataster anzulegen und eine Zustandsbewertung zu erhalten. Ersteres soll Straßen, Wege und Radwege aufzeichnen und darstellen, um welche Flächen es sich handelt und woraus sie bestehen, etwa Asphalt oder Kopfsteinpflaster. Zweiteres soll aufzeigen, ob es Differenzen gegenüber den Buchwerten gibt.
„Ein Straßenbegeher ist eine Möglichkeit. Denkbar ist auch eine App, mit der Bürger Schäden melden können“, sagte Rainer Ritsche. Die Verwaltung wisse, dass Handlungsbedarf besteht. Auch die SPD habe bereits angefragt, ob der bisher aufgelaufene Bearbeitungsrückstand in Sachen Straßenzustand für die Verwaltung zu bewältigen sei. Zuständig ist das Tiefbauamt.