Neviges Naturheilkunde: Mehr als nur Salze

Neviges · Der Biochemische Verein stellte jetzt beim Vortragsabend sein Jahresprogramm zu verschiedenen Gesundheitsthemen vor.

Die Mitglieder des Biochemischen Vereins verweisen auf die heilsame Wirkung von Schüßler-Salzen.

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Biochemie – das hört sich zunächst nach Labor und Reagenzglas an, vielleicht auch ein bisschen nach chemischer Industrie. Für die Anhänger naturheilkundlicher Verfahren ist Biochemie hingegen eine Therapie, die der Arzt Wilhelm Schüßler vor rund 150 Jahren entwickelte. Basis waren die seinerzeit revolutionären Erkenntnisse des Pathologen Rudolf Virchow, wonach Krankheiten durch Störungen der Körperzellen hervorgerufen werden. Schüßlers Ansatz war, dass viele Krankheiten durch einen unausgeglichenen Mineralhaushalt der Körperzellen ausgelöst werden. Die meisten Erkrankungen ließen sich demnach durch die Anwendung von zwölf Mineralsalzen, den sogenannten Schüßler-Salzen behandeln.

Diese in extremer Verdünnung angewendeten Salze wirken indessen nicht als Lieferant der lebensnotwendigen Mineralstoffe, sie sollen vielmehr die Aufnahmefähigkeit der Körperzellen für die mit der Nahrung aufgenommenen Mineralien erhöhen: „Schüßler-Salze können einen Mineralienmangel nicht ausgleichen“, betont Alexandra Nau, seit vergangenem Frühjahr Vorsitzende des Biochemischen Vereins Neviges. Die Heil- und Chiropraktikerin, die in Langenberg und Hattingen eine Naturheilpraxis betreibt, hatte bei den regelmäßigen monatlichen Treffen des Vereins im vergangenen Jahr die verschiedenen Salze, ihre Anwendungsgebiete und Wirkungsweisen vorgestellt. Jetzt standen die ersten fünf von insgesamt 15 Ergänzungssalzen auf dem Programm, die in Kombination mit den Hauptsalzen zur Anwendung kommen und relativ unbekannt sind.

Wichtig sei die regelmäßige und langfristige Anwendung der Salze: „Was 20 Jahre lang falsch lief, lässt sich nicht in drei Wochen richten“, betont Nau. Oft trete eine Verbesserung erst nach zwei oder drei Monaten ein. Es komme daher darauf an, am Ball zu bleiben.

Daneben stellte Nau das Programm 2019 mit verschiedenen Gesundheitsthemen vor. Alle Termine – jeweils donnerstags – beginnen um 19 Uhr und finden im Awo-Stadtteiltreff (Elberfelder Straße 21) statt. Das nächste Treffen am 7. Februar steht unter dem Motto „Fit und frisch ins Frühjahr“ durch Entsäuern, Entgiften und Entschlacken. Am 7. März referiert Sabine Heller zum Thema Osteopathie. Tamara Stroeter, Vorsitzende des Blinden- und Sehbehindertenverein für den Kreis Mettmann hält am 4. April einen Vortrag zum Thema Augen. Um Arthrose geht es am 2. Mai: „Wie entsteht Arthrose, was kann man gegen sie tun, wie den Schmerz erträglicher machen?“ erläutert Alexandra Nau, die an diesem Abend selber referiert und zum Beispiel Übungen und Naturheilmittel vorstellen wird.

Das Immunsystem für Herbst
und Winter fit machen

Ein Vortrag zum Thema Öle und Fette steht am 4. Juli im Kalender, während am 5. September das Immunsystem fit für Herbst und Winter gemacht werden soll. Der letzte Fachvortrag behandelt am 7. November Blutegel und deren Anwendung. Daneben sind am 6. Juni, 1. August, 10. Oktober und 5. Dezember Klönabende geplant, der letzte in weihnachtlicher Ausführung.

Außerdem referiert Nau am 13. März beim biochemischen Verein in Wuppertal über Hormone, auch hier sind Interessierte herzlich eingeladen.

Mit den Vorträgen will der Verein vermehrt auch junge Familien ansprechen, ist daher außerdem mit neuer Homepage und bei Facebook vertreten. Immerhin stieg die Mitgliederzahl in den vergangenen Monaten um acht auf 35, von denen jetzt viele zum Monatstreffen kamen. „100 Mitglieder zum 100-jährigen Geburtstag des Vereins“, wünscht sich die zweite Vorsitzende, Gisela Brandt, für das Jubiläum, das im Jahr 2023 gefeiert wird. Mehr über den Biochemischen Verein zu erfahren gibt es jederzeit im Internet.