Die Bauarbeiten am Schloss Hardenberg beginnen
Der erste Abschnitt an der alten Wehranlage soll bis März des Jahres 2016 abgeschlossen sein.
Neviges. Das Schloss Hardenberg mit seiner Vorburg ist für viele Nevigeser ein altbekannter Anblick. Eher weniger bekannt ist, dass die alte Wehranlage mit ihren vier Türmen etwas Einzigartiges in ganz Deutschland ist.
Durch Umbauarbeiten im 16. Jahrhundert wurde die Wehranlage in eine Kleinfestung verwandelt. Damit das altertümliche Bauwerk noch viele weitere Jahre erhalten bleibt, wird es jetzt für 1,32 Millionen Euro restauriert. Seit letzter Woche sind Bagger auf der Anlage zu sehen, die in einem ersten Schritt die Mauerkrone der Ost- und Nordmauer abnehmen und das Gelände davor bereinigen. Allerdings ist das Zeitfenster für die Arbeiten kurz.
„Von Oktober bis März halten in den unterirdischen Gängen Fledermäuse ihren Winterschlaf“, sagt Björn Dröscher, Geschäftsführer des Kultur- und Veranstaltungs GmbH Velbert. „Während diesen Monaten können wir nicht in vollem Umfang Arbeiten.“ Denn wenn die die possierlichen Tiere in ihrem Winterschlaf gestört werden, kann das den Tod bedeuten. „Wir rechnen aber damit, bis dahin fertig zu sein“, so Dröscher.
Im ersten Bauabschnitt, der im März 2016 abgeschlossen sein soll, werden die beiden Mauern komplett von Unrat befreit und originalgetreu wieder aufgebaut. Dabei soll der Zugang zu den unterirdischen Kasemattengängen freigelegt werden.
Burgenforscher und Mittelalterarchäologe Joachim Zeune, der das Projekt federführend betreut, schließt nicht aus, das während der Grabungen Reliquien aus früheren Zeiten ans Tageslicht gefördert werden können: „Wir haben bereits Keramik aus dem 16. Jahrhundert gefunden, wer weiß, was noch auf uns zu kommt.“
Der zweite Bauabschnitt, der bis Oktober 2016 andauert, umfasst die Restaurierung der Ostmauer. Die Südmauer vor dem Herrenhaus kann nicht erneuert werden. Parallel dazu wird eine behindertengerechte Rampe in den Innenhof der Wehranlage gebaut.