Die ganze Welt in Neviges

Am Wochenende feierten die Nevigeser mit Besuchern das Fest der Nationen. Nur das Wetter wollte nicht so recht mitspielen.

Foto: S. Bahrmann

Neviges. Von weitem schon sind die Dudelsäcke der Rhine Area Pipes & Drums zu hören: Beim Fest der Nationen lässt die Formation in der Fußgängerzone schottische Weisen erklingen. Klassisch in Kilts gehüllt, könnten die Musiker geradewegs aus den Highlands stammen, tatsächlich kommt die Gruppe aus Düsseldorf und ist ein rein deutsches Ensemble.

Dem Erfolg tut das keinen Abbruch - viele Besucher sind nicht zuletzt für die Pipes and Drums in die Innenstadt gekommen. Weniger gut kam das typisch schottische Wetter an: Vor allem die immer wieder zwischen Wolken und Sonne hereinbrechenden Schauer hielten wohl viele von einem Besuch in Neviges ab. „Auch fünf Aussteller sind kurzfristig wegen des Wetters abgesprungen“, berichtete Organisator Helmut Wulfhorst, zweiter Vorsitzender der Werbegemeinschaft.

Die anderen Stände haben durchaus gut zu tun, wenn es nicht gerade von Himmel schüttet. Wie eine Lokomotive sieht der große, auf einen eigenen Anhänger montierte Smoker aus, aus dem American Barbecue - Spare Ribs, Pulled Pork und gefüllte Rinderbrust - serviert wird.

Nebenan bei den Spaniern gibt es Tapas y más - Tapas und mehr: Paella, Datteln im Speckmantel und Gamba-Spieße sind der Renner. Vor der Stadtbücherei verkaufen Gregor Haas und Stephan Krüsemann aus Lörrach Schweizer Käsbengel - Käsefondue in einem Baguette-Weißbrot serviert.

Ein Fest der Nationen zu feiern sei eine gute Idee und unter den derzeitigen Umständen eine sehr zeitgemäße Sache, meinen die beiden Brüder. Allgemein ist das Fest gut angekommen, wenn auch die Regengüsse nicht hilfreich waren.

Etwas mehr Abstimmung der Stadtteile bei den Festterminen in Velbert wünscht sich allerdings Elias Kapsalis, der die Bar-Lounge „Miami Beach“ betreibt und unter etlichen griechischen Fähnchen Souvlaki verkauft: „Dieses Wochenende ist wieder so viel los in der Stadt - wir müssen uns doch nicht gegenseitig Konkurrenz machen“, meint der Gastronom.

Einen internationalen Touch verleiht auch der evangelische Posaunenchor dem Nevigeser Fest: Sie spielen das Präludium des Te Deum von Marc-Antoine Charpentier - jedem Fernsehzuschauer bestens als Eurovisionsfanfare bekannt.

Unterdessen arbeiten sich Besucher Christian und Justine Schlenkert durch ihr Bratwurstbrötchen. Amerikanische Hot Dogs haben sie schon probiert, als nächstes soll es eine Kostprobe bei den Spaniern sein: „Wir bereiten uns auf den Urlaub vor“, erklärt Schlenkert schmunzelnd die kulinarische Rundreise.