Wülfrath Die SPD stellt ihre Kandidaten vor
Wülfrath. · Als erste Partei in Wülfrath haben die Sozialdemokraten die Bewerber für die insgesamt 16 Wahlkreise präsentiert.
Mit bewegenden Worten stieg Wolfgang Preuß, Vorsitzender des SPD-Ortsverbands, am vergangenen Mittwoch in die Nominierungsveranstaltung der Kommunalwahl ein. „Wir trauern und wollen gleichzeitig für unsere liberale, offene und freie Gesellschaft einstehen“, sagte Preuß, der mit diesen Gedanken auf die rassistisch motivierten Taten in Hanau eingeht. „Der rechte Terror greift um sich, und wir müssen da ansetzen, wo rechte Gewalt ihren Ursprung hat“, ergänzt der Ortsverbandsvorsitzende, der sich gezielt gegen die populistische Politik der AFD stellt.
Kommunalpolitisch wurde es nach einer Gedenkminute für die Opfer des Anschlags in Hanau. „In diesem Jahr wird eine Entscheidung getroffen, die für fünf Jahre die Wirklichkeit in Wülfrath bestimmen wird“, begrüßte Preuß die 27 anwesenden Mitglieder und gab zu, dass die Suche nach geeigneten Kandidaten nicht leicht gewesen sei. Neun Stadtverordnete sitzen derzeit für die SPD im Rat, nach der kommenden Wahl sollen es mehr sein. Um dieses Ziel zu erreichen, setzen die Sozialdemokraten auf eine Mischung aus jungen und erfahrenen Mitgliedern. „Wir haben bei der Listenaufstellung auf Kompetenz und Engagement gesetzt und erhoffen uns einen breiten Zuspruch durch die Wülfrather Wähler“, so Wolfgang Preuß.
Ann Kathrin Buschmann (19) und Niels Sperling (20) sind zwei junge Gesichter in den Parteireihen und belegen eigene Wahlkreise. „Ich bin hier aufgewachsen, mache aktuell mein Abitur“, stellt sich Ann Kathrin Buschmann vor und gibt an, dass sie über die Bewegung von „Fridays for Future“ zur SPD gestoßen ist. „Hier können wir im Kleinformat sozialverträglichen Umweltschutz machen.“ Niels Sperling übernimmt den Wahlbezirk „Rohdenhaus“ von Bettina Molitor. Einigkeit herrschte bei der Kandidatenwahl. Inklusive Reservekandidaten lassen sich 22 Mitglieder (darunter neun Frauen) auf der Liste finden, die allesamt mehrheitlich gewählt wurden. Auch bei der Nominierung der Kreistagkandidaten schlagen die Genossen mit Axel C. Welp und Renate Theis einen einstimmigen Kurs ein.
Scharf geschossen wurde vom Fraktionsvorsitzenden Manfred Hoffmann, der kurzerhand anlässlich der jecken Karnevalstage zwei Büttenreden mit klaren Botschaften hielt. In seinem ersten Vortrag zielte der Kommunalpolitiker auf die amtierende Bürgermeisterin Claudia Panke ab. „Nun hat ein End ja bald der Spuk, zehn Jahre sind wohl auch genug“, so Hoffmann, der Panke zwar eine deutliche Pressepräsenz, weniger aber eine Präsenz am Schreibtisch zusprach. Und auch der CDU-Bürgermeisterkandidat Andreas Seidler wird von Hoffmann humorvoll durch den Kakao gezogen, bevor dieser abschließend schlussfolgert: „Doch liebe Leut von heut und lasst uns sagen, wir von der SPD werden etwas Besseres wagen.“ Im April will die SPD ihren eigenen Kandidaten für das Bürgermeisteramt bekannt geben.