Mettmann/Erkrath/Wülfrath. SPD-Wahl mobilisiert die Partei deutschlandweit

Mettmann/Erkrath/Wülfrath. · Die Wahl für den SPD-Vorsitz steht bald an. Das sagen die Ortsvereinsvorsitzenden zu den Kandidaten.

Großes Interesse herrscht an den Regionalkonferenzen, auf denen sich die Kandidaten für den Parteivorsitz vorstellen. Viele Genossen aus dem Kreis Mettmann wollen am 6. Oktober nach Duisburg fahren.

Foto: dpa/Andreas Arnold

Nach dem Rückzug von Andrea Nahles wählt die SPD einen neuen Vorsitz. Mit sieben Bewerberduos und einem Einzelkandidaten gehen 15 Interessenten ins Rennen. Sie stellen sich bis zum 12. Oktober in insgesamt 23 Regionalkonferenzen vor, bevor die SPD-Mitglieder per Post oder online zwischen dem 14. und 25. Oktober abstimmen. Ein aufwändiger Prozess, für den die SPD teils belächelt wurde. Doch wie ist die Stimmung an der Basis? Die Ortsvereinsvorsitzenden aus Mettmann, Erkrath und Wülfrath haben geantwortet.

Heribert Klein, Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Mettmann

„Unser Ziel ist es, uns als SPD mit einem klarem sozialdemokratischen Profil links der politischen Mitte zu positionieren und unserer Partei durch ein authentisch auftretendes Vorsitzenden-Duo ein Gesicht in der Öffentlichkeit zu geben. Diesem Ziel dient der in Saarbrücken mit einer ersten Regionalkonferenz gestartete Prozess einer basisdemokratischen Legitimation. Viele unserer Genossen haben diese erste Veranstaltung in unserer Geschäftstelle mit Spannung im Livestream verfolgt. Entgegen dem medial im Vorfeld als ein ,Casting’ nicht unbedingt respektvoll eingeordneten Prozess präsentierte die SPD unser überaus respektables und breit aufgestelltes Personaltableau. Auf mich persönlich wirkte der Auftritt von Norbert Saskia Eskens/Walter Borjans und von Christina Kampmann/Michael Roth recht überzeugend; ebenfalls gut gefallen haben mir Gesine Schwan/Ralf Stegner.

Auf mich wirkten sie absolut authentisch und mit einer klar erkennbaren inhaltlichen Positionierung zu den großen gesellschaftlichen Herausforderungen wie Klimawandel, sozialer Ausgleich und Europa. Am 6. Oktober werde ich an der Regionalkonferenz in Duisburg teilnehmen, um zu einer endgültigen persönlichen Entscheidung zu gelangen.“

Paul Söhnchen, Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Erkrath

„Für uns Sozialdemokraten ist die Wahl essenziell. Was wir brauchen, ist eine Identifikationsfigur, die sich traut, auch ungewöhnliche Ideen lautstark vorzutragen und damit die politischen Instinkte unserer SPD wiederzubeleben.

Wir haben darüber am vergangenen Samstag bei der Mitgliederversammlung unseres SPD-Ortsvereins Erkrath lange diskutiert. Es ergab sich kein einheitliches Bild zugunsten eines Bewerberteams. Aber alle Unkenrufe zum Auswahlverfahren sind vollkommen unberechtigt. Was im Moment passiert, ist eine Mobilisierung der Partei. Das zeichnet uns gegenüber der anderen ,Volkspartei’ aus, die alles im stillen Kämmerchen regelt.“

Wolfgang Preuß, Vorsitzender SPD-Ortsverein Wülfrath

„Ich finde es gut, dass wir über unseren zukünftigen Parteivorsitz abstimmen können. Am Sonntag, 6. Oktober, werde ich mit einigen Genossinnen und Genossen aus Wülfrath an der Regionalkonferenz in der Mercatorhalle in Duisburg teilnehmen und mir ein persönliches Bild zu den Kandidatenteams machen.

Aus den bisherigen sieben Teams kristallisieren sich für mich zwei bis drei Teams heraus, die ich überzeugend finde.

Eine abschließende Meinung kann ich mir erst nach der Regionalkonferenz bilden.“