Die Stadt bildet wieder aus
Im kommenden Jahr werden zwei Anwärter auf den gehobenen Dienst eingestellt. Alle Fraktionen stimmten dem Vorhaben zu.
Wülfrath. Einen „War of Talents“ — einen Kampf um die Nachwuchstalente — hat Bürgermeisterin Claudia Panke ausgemacht. Und sie will in den Ring steigen: „Das wertvollste Kapital sind die Mitarbeiter der Stadtverwaltung Wülfrath“, sagte sie im Rat. Und in die will sie investieren — und noch mehr. Ab dem kommenden Jahr sollen wieder Anwärter auf den gehobenen Dienst — Bachelor of Law — eingestellt werden. Der Rat unterstützte diesen Kurs einstimmig.
Und der Rat begrüßte nicht nur den neuen Kurs der Verwaltung, sondern ermunterte die Führung, das Thema „Ausbildung für den eigenen Bedarf“ zu forcieren und so viele Stellen zu schaffen, „wie sie finanzierbar sind“, wie es Ralph Mielke (WG) formulierte. Der Hauptausschuss hatte bereits die Schaffung eines Ausbildungsplatzes zum 1. September 2014 beschlossen. Schließlich folgten jetzt im Rat alle sechs Fraktionen einem Vorstoß Axel Effert (CDU), der einen zweiten Ausbildungsplatz vorschlug.
Der CDU-Fraktionschef skizzierte die Situation grundsätzlich. „Und die ist dramatisch. Es fehlen Fachkräfte.“ Und deswegen sei es richtig, dass die Stadt selber ausbilde. „Es ist gut für die Verwaltung, wenn junge Leute durch das Haus rotieren“, fügte er hinzu. „Ohne Wenn und Aber“, stellte sich Axel C. Welp (SPD) hinter diese Position. Er zweifelte nicht daran, dass die Finanzierung zweier Anwärter-Stellen gelingen werde. Den (Wieder-)Einstieg in die Ausbildung wertete Petra Weskott (Grüne/WWG) als „Vorbildcharakter“.
Dass sich Wülfrath in die Reihe der Ausbildungsbetriebe einreihen will, sieht Panke auch als Teil eines nachhaltigen Personalbedarfs- und Entwicklungskonzepts, das außerdem die Förderung des Bestands vorsieht und die vorhandenen Talente der Stadt sichern will.
Panke forderte außerdem, dass man bei der Ausbildung nicht nur den verwaltungsorganisatorischen Bereich in den Blick nehmen dürfe, „sondern auch den gewerblichen“. Auch das soll geschehen.