Velbert Die Zukunft der Deilbachmühle bleibt weiter offen

Neviges. · Zehn Jahre nach dem verheerenden Feuer hat die Natur die Ruine des ehemaligen Restaurants und Hotels zurückerobert.

Zehn Jahre nach dem vernichtenden Feuer wird die Ruine der Deilbachmühle von der Natur erobert.

Foto: Ulrich Bangert

Als ein Autofahrer das Feuer am frühen Sonntag um 4.38 Uhr meldete, war das Gebäude schon nicht mehr zu retten: Auf den Tag heute vor zehn Jahren vernichtete ein Großbrand die idyllisch am Rand von Neviges gelegene Deilbachmühle. Das Anwesen, das nach einer Insolvenz seit längerem nicht mehr in Betrieb war, brannte in voller Ausdehnung – Teile des Dachs waren schon eingestürzt, als die ersten Löschfahrzeuge eintrafen. Erst nach zehn Stunden hatte die Feuerwehr, die mit 110 Einsatzkräften vor Ort war, die letzten Flammen gelöscht. Zurück blieb laut Polizei ein Sachschaden von 1,5 Millionen Euro.

Seitdem hat sich nichts mehr getan an dem einstigen Gastronomiebetrieb, der nicht nur beliebtes Ausflugsziel war, sondern vielen Nevigesern noch von Festen und privaten Feiern wie Hochzeiten und Geburtstagen in Erinnerung ist. Die Natur hat Gelände und Gebäudereste erobert: Wild wuchert es rund um die Ruine, auch im Brandschutt wächst das Grün. Aus dem einstigen Dachgeschoss ragen die Birken schon mehrere Meter hoch empor.

Brandstiftung: Täter ist
bis heute nicht ermittelt

Dem Feuer war indessen ein Krimi um die Aufklärung gefolgt. Schnell stand Brandstiftung als Ursache fest. Die Ermittlungen liefen in verschiedene Richtungen: Unter anderem stand zunächst der ehemalige Besitzer unter Verdacht, den Bau aus Rache angesteckt zu haben, nachdem der Oberhausener Bauunternehmer Heinz-Dieter Klapheck und dessen Sohn Christian das Objekt im November 2007 im Rahmen einer Zwangsversteigerung für mehr als 400 000 Euro erworben hatten. Knapp ein Jahr nach dem Brand nahm die Polizei dann Christian Klapheck in Haft. Der damals 28-Jährige habe das Gebäude angezündet, um die Versicherung zu kassieren, so der Vorwurf. Der Prozess endete nach neun Monaten mit einem Freispruch. Ein Täter ist bis heute nicht ermittelt. Danach wollten die Oberhausener das im Naturschutzgebiet Deilbachaue liegende Haus wie von ihnen beim Erwerb geplant und bereits genehmigt in Form von Eigentumswohnungen wieder aufbauen. Allerdings lässt das Baurecht im Außenbereich lediglich die Neuerrichtung eines gleichartigen Gebäudes – soll heißen, Hotel- und Gastronomiebetrieb sowie zwei Wohnungen – zu. Die Umbaugenehmigung war damit hinfällig. Nachdem sich der Investor entschieden hatte, das Objekt im alten Rahmen zu errichten, war 2015 eine Bauvoranfrage gestellt und positiv beschieden worden, berichtete Thomas Fröhlich, stellvertretender Leiter des Velberter Bauordnungsamtes auf WZ-Anfrage. Im Jahr 2017 wurde ein entsprechender Bauantrag gestellt, der zur Zeit noch in Bearbeitung ist: „Da das Objekt im Naturschutzgebiet liegt, ist auch die untere Naturschutzbehörde involviert“, so Fröhlich. Der daher erforderliche landschaftspflegerische Begleitplan liege beim Kreis Mettmann vor, Fröhlich geht daher davon aus, dass die Genehmigung in den nächsten Wochen erteilt wird. Ob und wann mit dem Bau begonnen wird, ist offen – der Eigentümer beziehungsweise. sein Architekt waren für eine Stellungnahme bisher nicht zu erreichen.