Diese beiden sind ein perfektes Team

Border Collie Chinook liebt Beschäftigung. Je abwechslungsreicher, desto besser. Frauchen Heidi Schultz hat das passende Rezept: Obedience. In dieser Sportart sind beide top.

Foto: Schultz

Wülfrath. Manchen Hunden reicht es, regelmäßig spazieren zu gehen und vielleicht auch mal mit ihren Hundekumpels zu toben. Manche Hunde aber wollen mehr. Sie wollen mit ihren Menschen arbeiten. Da es aber nun eher selten Schafe zu hüten gibt oder die wenigsten nur für ihren Hund den Jagdschein machen wollen, kann man sich bei Hundevereinen nach Alternativen umsehen. Vielleicht geht es einem dann ja so wie Heidi Schultz. Sie ist gerade mit ihrem Border Collie Chinook Landesmeisterin im Obedience geworden.

Bei Obedience, englisch für Gehorsam, gilt es, auf Anweisung eines Stewarts bestimmte Übungen zu zeigen, zum Beispiel Fußarbeit. Oder auf Distanz den Hund zwischen Sitz, Platz und Steh wechseln zu lassen — ohne dass er seinen Platz verlässt. Bei der Geruchsidentifikation muss er aus mehreren gleichförmigen Objekten das heraussuchen, welches sein Mensch vorher in der Hand gehabt hat. Oder er wird vorausgeschickt und apportiert auf Zuruf das linke oder das rechte Apportel. Was nur einige der geforderten Übungen sind.

Wie ist Heidi Schultz auf Obedience gekommen? „Mein erster Hund war ein Labrador aus englischer, jagdlicher Arbeitslinie. Der brauchte etwas für den Kopf.“ Und warum ist sie dabei geblieben? Schultz: „Weil es meinen Hunden Spaß macht und weil es mir Spaß macht. Bei Obedience kommt es auf Genauigkeit an. Und darauf, dass der Hund freudig und schnell mitmacht.“ Wenn man so ein Hund-Mensch-Team in Perfektion sehe, dass sei einfach schön.

Heidi Schultz, Hundehalterin

Überhaupt sei das Team das Wichtigste. Dass Hund und Mensch aufeinander achten, eine Einheit werden. „So entsteht ein hohes Verständnis füreinander, dass sich auch im Alltag bemerkbar macht“, sagt Heidi Schultz. „Ganz wichtig ist, dass das Ganze kein Muss für den Hund ist, sondern eine tolle Sache. Nur so arbeitet er gut mit.“

Heidi Schultz startet für den MV Velbert Langenhorst. Der ist Mitglied im Deutschen Verband der Gebrauchshundsportvereine (DVG). Dort trainiert sie mit Chinook einmal in der Woche. Seit 2005 ist sie auch Obedience-Trainern und gibt ihre Erfahrungen weiter.

Auch im Alltag kommt Obedience für Chinook täglich vor. Kurz jeweils, etwa 20 bis 30 Minuten. Was macht Chinook am meisten Freude? „Das Rückwärtsgehen“, sagt Heidi Schultz. Das ist Bei-Fuß-Gehen, nur dass Hund und Mensch im Rückwärtsgang unterwegs sind. „Das liebt er. Und das macht er besonders gut.“

Wer sich entscheidet, im Obedience auf Wettkämpfe zu gehen, der startet zunächst in der Beginner-Klasse. Haben Hund und Mensch genug Erfahrung gesammelt und genug Punkte erreicht, können sie aufsteigen. Drei weitere Leistungsklassen gibt es.

Chinook ist der dritte Hund von Heidi Schultz. Mit allen ist sie in der Klasse drei, der höchsten Klasse, gelaufen. Zwölf Jahre übt sie diesen Sport nun aus. Dem Labrador folgte ein Australian Shep-herd. Und in dessen Pfoten-stapfen ist Chinook unterwegs. Vier Jahre ist er jetzt alt. „Er macht es besonders gut. Mit einem Border Collie habe ich mir einen Traum erfüllt“, sagt Schultz.

Grundsätzlich aber könne man Obedience mit Hunden jeder Rasse oder Nichtrasse machen. „Hauptsache ist, dass der Hund mitarbeiten will.“ Dann kann eine ganz besondere Beziehung gelingen. Dann gehen Hund und Mensch nicht nur auf dem Hundeplatz zusammen durch Dick und Dünn.