Velbert Digitalisierung und Energie werden weiterhin Themen bleiben
Velbert · Die Velberter Beratungsstelle der Verbraucherzentrale NRW besteht seit 30 Jahren.
Wolfgang Schuldzinski, Vorstand der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen, erinnert sich gerne an die Feier zum 25-jährigen Bestehen der Velberter Beratungsstelle: „Die Vorburg war ein sehr schöner Ort dafür.“ Jetzt besteht die Institution seit 30 Jahren, eine große Feier gibt es nicht, aber dafür eine Aktionswoche als Dank für die Zusammenarbeit mit den Verbrauchern.
„Es steht und fällt damit, dass Dinge an uns herangetragen werden“, so Andreas Adelberger, der seit 20 Jahren in der Beratungsstelle tätig ist. „Jeder Tag ist ein Überraschungsei“, beschreibt er die vielfältigen Anliegen der Menschen, die an ihn herangetragen werden. Besonders in Erinnerung geblieben sind ihm nach der Pleite der Lehman-Bank die Einzelschicksale. „Eine Frau hatte alles verloren. Als das Geld weg war, sagte sie, dass sei doch gar nicht möglich, dass das Geld bei einer deutschen Bank weg sei, es sei doch eine staatliche Bank. Das zeigt uns, dass wir viel Basiswissen vermitteln müssen“, so die Erkenntnis des Verbraucherschützers.
„Vor 30 Jahren standen noch Staubsauger in der Ecke“, erinnert sich Wolfgang Schuldzinski. „Auch wenn heute Produktberatung bei manchen Haushaltsgeräten noch angesagt wäre, hat sich der Schwerpunkt verschoben hin zur rechtlichen Beratung, wenn durch unseriöse Methoden Menschen abgezockt werden. Wir helfen vor Ort, geben Fälle weiter, und versuchen, solche Firmen vom Markt zu nehmen.“
Dirk Lukrafka gratulierte in einer Videokonferenz der Velberter Beratungsstelle zum runden Geburtstag und gestand, vor 30 Jahren selber die Dienste der Verbraucherzentrale in Anspruch genommen zu haben, als er juristisch noch nicht so gebildet war. Geblieben ist sein hoher Respekt für die Mitarbeiter: „Die kriegen es hin, immer auf der Höhe der Zeit zu sein, dabei ist ein richtiger Dschungel gewachsen, man denke nur an die immer länger werdenden Allgemeinen Geschäftsbedingungen“, so der Velberter Bürgermeister, der die Einrichtung für unverzichtbar hält. Wurde die Ablaufstelle zunächst nur von Land und Stadt getragen, gibt es nun Unterstützung durch den Kreis. „Wir brauchen eine Stelle, wo sich Menschen kundig beraten lassen können“, ist Landrat Thomas Hendele überzeugt. Er lobt die gute Kooperation mit der Kreispolizeibehörde, zum Beispiel beim Enkeltrick.
2020 wurden mit der Pandemie die Onlineangebote ausgebaut. „Die persönliche Ansprache kann durch die digitale Beratung nicht ersetzt werden, wir verzeichnen eine verstärkt Nachfrage“, hat Wolfgang Schuldzinski festgestellt. Er stellt die Zukunft der Velberter Beratungsstelle nicht in Frage. „Digitalisierung und Energie werden uns weiter beschäftigen“, weiß Andreas Adelberger- Er stellte die Aktivitäten für die kommende Woche vor, die am Montag unter Coronavorbehalt mit dem Infostand der Schlichtungsstelle Nahverkehr von 9.30 bis 13.30 und 14.30 bis 18 Uhr vor der Verbraucherberatungsstelle beginnt. Die Mitarbeiter werden am Dienstag auch mit einem Infostand auf dem Wochenmarkt am Offersplatz ansprechbar sein. Am Mittwoch findet in der Beratungsstelle eine kostenfreie Rechtsberatung von 9.30 bis 13.30 und 14.30 bis 18 Uhr statt. Hinzukommen Onlinevorträge zur Solarenergie, Patientenverfügung, zu Versicherungen für Berufsstarter, zum Schutz vor Starkregen, zu Essen auf Rädern, E-Tickets im Nahverkehr, Solarstrom vom Balkon und Mobilität mit Leihrad, E-Roller und Scooter im öffentlichen Nahverkehr. Nähere Infos und Anmeldung unter: