Dunkelheit ist ein Problem

Senioren zeigen bei einem Rundgang mit dem Ordnungsamt ihre Angsträume im Stadtbereich auf.

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Mit dem Umzug in die Innenstadt beschlich Astrid Schuller oft ein mulmiges Gefühl, wenn sie abends durch die Straßen ging. „Wenn ich von meiner Tochter nach Hause ging, hatte ich immer den Eindruck, da steht irgendwo jemand. Denn so gut ist die Wilhelmstraße nicht beleuchtet“, berichtet die Wülfratherin beim Rundgang zu Angsträumen für Senioren.

„Oft ist das nur ein subjektives Empfinden, das ist aber das Entscheidende. Denn an diesen dunklen Ecken gibt es, nach Aussage der Polizei, keine vermehrten Straftaten“, sagte Marcus Kauke vom Ordnungsamt, der die Begehung begleitete. Die Initiative zu dieser Veranstaltung kam aus dem Frauennetzwerk.

„Zum ersten Rundgang im Januar kamen überwiegend weibliche Teilnehmer und dann kam die Anregung, auch andere Gruppen miteinzubeziehen. Wir waren daher auch mit Jugendlichen unterwegs und heute mit den Senioren“, berichtete Gudula Kohn.

Die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt hat festgestellt, dass es Angsträume gibt, die alle Gruppen übereinstimmend genannt hätten. „Dazu zählt der Bereich rund um das Schwimmbad und die Tiefgarage am Diek.“ Dort ist es auch Helga Müller nach Einbruch der Dämmerung oft unheimlich. „Es geht vielfach das Licht an, ohne dass jemand sein Auto dort hinein- oder herausfährt. Als Passant weiß man nicht, wer sich dort aufhält.“

Auf der Rückseite des August-von-der-Twer-Hauses beschleunigt Schuller unwillkürlich ihre Schritte. „Die letzte Lampe ist vorne an der Straße und hier hinten ist alles finster.“ Dazu komme das unebene Parkplatzgitter als Stolperfalle. „Das geben wir an das Tiefbauamt weiter. Das fällt unter die Verkehrssicherungspflicht“, sagt Kauke.

Einen Bogen würden die meisten Teilnehmer auch um die Grünfläche machen, die zur Mettmanner Straße führt. „Hier hört einen niemand, deshalb würde ich da im Dunkeln nicht hergehen“, sagt Gertrud Brüggemann. Sie hält sich auch vom Parkplatz Teboflor fern. Handlungsbedarf sieht Kauke beim morschen Geländer an der Treppe zur Maikammer. „Das muss auf jeden Fall repariert werden, denn das ist gefährlich.“