Wülfrath Ein Künstler mit dem genauen Blick für Wülfrath

Wülfrath · Herbert Stöcker porträtiert die Kalkstadt mit Pinsel, Feder und Kamera.

In seiner vorerst letzten großen Werkschau zeigte Herbert Stöcker 2018 im Niederbergischen Museum unter anderem 3D-Fotohäuser von Wülfrather Denkmälern.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Künstler treffen die Einschränkungen im Hinblick auf die Corona-Pandemie besonders hart, ihnen fehlt es seit Monaten an Ausstellungsmöglichkeiten und wer nicht gesehen wird, dem fehlt es auch an Aufträgen. Die Westdeutsche Zeitung gibt lokalen Künstlern im Zuge der Serie „Kreatives Wülf­rath“ ein Forum. Heute nutzt diese Chance der Maler, Zeichner, Hobby-Fotograf und Experte für Wülfrather Baudenkmäler Herbert Stöcker.

Wann und wie wurde bei Ihnen das Interesse geweckt, künstlerisch aktiv zu werden?

Herbert Stöcker: Schon in der Schule habe ich gerne gezeichnet. Im Jahr 1957, als ich meine Lehre als Schaufenstergestalter bei der Firma Murjahn in Mettmann und Wülf­rath aufnahm, kam ich dann wieder damit in Berührung. Im Beruf des Dekorateurs habe ich bis zum Schluss gearbeitet. 1999 sollte ich das Haus eines Freundes malen. Da habe ich Aquarellfarben genommen und den Spaß am Malen gefunden. Meine Motive sind Urlaubserinnerungen und Wülf­rather Motive. Dann kamen Leinwände mit Acrylfarben dazu, später auch Federzeichnungen und Wimmelbilder. Ich habe auf dem Hobby-Markt meine Bilder angeboten, später als Kalender präsentiert, oder auch als Ansichts- und Weihnachtskarten verkauft. Zudem habe ich Bleiverglasungen und Holzskulpturen für den Garten gestaltet. Auch ein Foto-Buch zu den Wülf­rather Baudenkmälern habe ich herausgebracht. Von meinen auf Leinwand gedruckten Fotografien sind noch circa 20 Stück vorrätig.

Gehören Sie einer Künstlergruppe, einem Verein an?

Stöcker: Nein.

Wer sind Ihre künstlerischen Vorbilder/Lehrer?

Stöcker: Ich habe keine. Ich bin auch als Erwachsener nie auf die Idee gekommen, einen Kunstkurs zu besuchen. Die Techniken habe ich mir alle selbst angeeignet.

Was ist Ihre bevorzugte Technik, wie würden Sie Ihren Stil beschreiben?

Stöcker: Ich male oder zeichne immer wieder etwas anderes, je nach Lust und Laune.

Wovon lassen Sie sich gerne inspirieren?

Stöcker: Ich folge spontanen Ideen.

Inwieweit beeinflusst die Corona-Pandemie Ihre Arbeit?

Stöcker: Überhaupt nicht.

Woran arbeiten Sie gerade?

Stöcker: Künstlerisch lege ich gerade eine Pause ein, bis es mich wieder packt. Ich arbeite aktuell alte Zeitungsartikel auf, scanne diese ein und sortiere sie. Davor habe ich Comics auf dem Tablet gezeichnet und diese auf Facebook veröffentlicht. Fotos mache ich neuerdings mit meinem Handy. Extra auf Foto-Tour gehe ich nicht. Ich finde meine Motive zum Beispiel im Urlaub oder bei Touren des Bürgervereins Wülfrath, dem ich angehöre. Dabei habe ich auch gefilmt und eine DVD produziert, genauso wie von Konzerten des MGV Sängerkreis Wülfrath..

Wo entstehen Ihre Kunstwerke?

Stöcker: Zuhause.

Wo haben Sie das erste Mal ausgestellt?

Im damaligen Forum des RWE am Wülfrather Heumarkt. Dort waren meine Bleiverglasungen zu sehen.

Könnte für Sie auch das „Wir“-Haus als Vereinshaus im ehemaligen VHS-Gebäude an der Wilhelmstraße Raum für eine Werkschau bieten?

Stöcker: Nein.

Wie empfinden Sie die Wertschätzung für Ihr künstlerisches Schaffen?

Stöcker: Das nehme ich nicht so wichtig.