Ein Löschfahrzeug für Tönisheide

Dirk Lukrafka übergab gestern das 300 000 Euro teure Gefährt seiner Bestimmung.

Foto: Simone Bahrmann

Neviges. Die Sonne strahlte mit den Männern des Löschzugs Tönisheide gestern Morgen um die Wette. Der Grund für die freudigen Mienen: Bürgermeister Dirk Lukrafka übergab den Freiwilligen vor ihrem Gerätehaus an der Hochstraße ein rund 300 000 Euro teures neues Löschfahrzeug.

„Das ist etwas ganz Besonderes, das kommt hier nur alle 30 Jahre vor“, scherzte Velberts Feuerwehrchef Markus Lenatz als das Stadtoberhaupt den Fahrzeugschlüssel an Thomas Schwätzler, den Gruppenführer der 24 Mann starken Löscheinheit übergab. Und lag damit fast richtig: Das Baujahr des leuchtend roten Vorgänger-modells, das gleich nebenan parkte, ist 1991. Es hat aber längst noch nicht ausgedient, sondern wird als Reservefahrzeug zur Hauptfeuer- und Rettungswache an die Kopernikusstraße verlegt.

Bei dem neuen Löschgruppenfahrzeug (LF 10) handelt es sich um einen Vorführwagen der Firma Schlingmann aus Dissen am Teutoburger Wald. „Wir sind froh, ihn bekommen zu haben, denn hier musste ein Kompromiss gefunden werden. Das alte Gerätehaus gibt von der Höhe her nicht den Platz für die neuen Standard-Ersteinsatzfahrzeuge her“, erklärte Lenatz. Allerdings soll noch in diesem das Gerätehaus abgerissen und bis zum nächsten Jahr für eine Million Euro am selben Standort neu gebaut werden.

Keinen Kompromiss gab es bei der Fahrzeugausstattung. Der Zwölf-Tonner, der neun Einsatzkräften Platz bietet, ist vollgepackt mit moderner Technik. Das Fahrzeug verfügt über einen 250 PS starken MAN-Dieselmotor, der über ein Nebengetriebe die eingebaute Feuerlöschpumpe mit einer maximalen Leistung von 2000 Litern Wasser pro Minute bei zehn Bar Ausgangsdruck antreibt. Zusätzlich ist eine Tragkraftspritze an Bord. Die mobile Pumpe, die an schlecht mit dem Lkw zu erreichenden Stellen zum Einsatz kommt, leistet bis zu 1500 Liter pro Minute. „Der Tank fast 1600 Liter Löschwasser. Das reicht für etwa 15 Minuten in der Anfangsphase eines Einsatzes, bis parallel Leitungen zu einem Hydranten gelegt sind“, erläuterte Thomas Schwätzler beim Rundgang um das Fahrzeug. 460 Meter Schläuche und 120 Liter Schaummittel werden mitgeführt.

Das hydraulische Rettungsgerät ist Spreizer und Schere in einem. Damit können Eingeklemmte rasch aus Unfallwracks befreit werden. Vier Atemschutzgeräte, Kettensäge, Steckleitern, Stromaggregat, Drucklüfter für verrauchte Räume und ein Lichtmast mit LED-Scheinwerfern sind weitere Ausstattungsmerkmale.

„Neu ist die Hygienewand. An ihr können sich die Einsatzkräfte reinigen, damit sie keine Schadstoffe aufnehmen“, sagte Schwätzler als er eine Einheit mit Hähnen herauszog. Dafürstehen Frischwasser, Pressluft, Reinigungs- und auch Desinfektionsmittel zur Verfügung.