Ein Netzwerk will Ratingens Senioren in Bewegung bringen
Ratingen soll älteren Menschen bald noch mehr bieten können. Deshalb gibt es jetzt das Projekt „Ü55 – aktiv in Ratingen“. Es will die städtischen Akteure aus Sport, Bildung, Kultur und Sozialem zusammenbringen.
Ratingen. Erhard Raßloff spricht aus eigener Erfahrung, wenn er von der Hemmschwelle erzählt, die ältere Menschen mit Seniorenangeboten haben. "Da gehöre ich doch nicht dazu", sagt sich der 58-jährige Sozialamtsleiter dann. Umgekehrt fühlt er sich aber auch nicht wohl - wenn er beispielsweise Sport in einer zu jungen Gruppe treiben soll: "Ich will nicht am Grünen See drei Mal überrundet werden, will nicht diesen Leistungsdruck."
Hinter "Ü55 - aktiv in Ratingen" steckt ein Konzept des Landes, das sich dazu mit dem Freiburger Kreis zusammen getan hat, der Vereinigung größerer Sportvereine in Deutschland. Dessen Vorsitzende, Silvia Glander, wohnt in Ratingen - kein Wunder also, dass Ratingen neben Ahlen und Paderborn einer der ersten drei Modellstandorte ist. Die Vereine TV Ratingen, Tus Lintorf, ASC West und Tus Homberg haben ihre Unterstützung bereits zugesagt.
Silvia Glander will auch dafür sorgen, dass kein Konkurrenzdenken unter den Beteiligten aufkommt: "Alte Konflikte wie Sport gegen Volkshochschule leben leider immer noch - da müssen wir miteinander reden." Auch die zeitliche Konkurrenz durch sich überschneidende Termine will "Ü55" lösen.