Velbert „Ein Pfund Kaffee öffnet alle Herzen“

Velbert. · Weihnachtstüten-Aktion der Tafel für Niederberg findet trotz Corona statt.

Die Tafel lädt dazu ein, Weihnachtstüten zu befüllen und die zur Mettmaner Straße 53 zu bringen.

Foto: Ulrich Bangert

„Die Weihnachtstüten-Aktion ist für mich das Highlight des Jahres“, verrät Tanja Högström. Da ist es für die Koordinatorin der Tafel Niederberg selbstverständlich, dass die beliebte Weihnachtsaktion trotz Corona stattfindet. „Keiner wird mit leeren Händen nach Hause geschickt“, garantiert sie. Nur ist diesmal alles ein bisschen anders. Das liegt nicht nur daran, dass der Nevigeser Standort an der Schaesbergstraße aufgegeben wurde, weil der Mietvertrag endete. Das Nevigeser Tafelteam um Monika Holldorf und Johanna Arnold begrüßt weiterhin donnerstags von 12 bis 14 Uhr seine Kunden, allerdings nun am neuen Standort an der Mettmanner Straße 53 in Velbert-Mitte. Dort wo früher die Firma Gase Gries war, befindet sich nun der neue Standort der Tafel mit Lager und dem Tafelbüro. Zuletzt kamen rund 40 Besucher zum Nevigeser Tafelstandort: „Durch Corona ist es weniger geworden, vor allem die Älteren haben Angst zu kommen“, beobachtet Tanja Högström. Jetzt hofft sie auf viele Spender für die Weihnachttüten. 2019 war Neviges das Schlusslicht: Gerade einmal 63 Tüten wurden abgegeben, in Langenberg waren es 470.

Das sollten die
Tüten beinhalten

Was kommt in die Tüte? Alles, was man zu einem Weihnachtsessen braucht: Reis, Nudeln, Knödel, Suppen, Gemüse- und Fleischkonserven, Würstchen oder ein Gutschein vom Metzger, gerne auch Plätzchen, Pudding, aber auch eine Weihnachtskarte oder eine Kerze darf dabei sein. „Ein Pfund Kaffee öffnet alle Herzen“, so die Erfahrung von Monika Hülsiepen, der Leiterin des Tafelstandortes Velbert. Die Tönisheiderin hat noch einen Tipp: „Ältere Damen trinken gerne mal einen Piccolo Sekt.“ Wer keine Zeit für den Einkauf hat, kann gerne Geld spenden, für 25 Euro packen die Mitarbeiter etwas zusammen.

Abgegeben werden die Tüten am Montag, 14. Dezember, in der Zeit von 11 bis 18 Uhr an der Mettmanner Straße 53. Das geschieht alles kontaktlos: „Wir haben hier einen großen Innenhof, da kann man mit dem Auto einfahren, wir nehmen die Tüten aus dem Kofferraum. Selbstverständlich kann man die auch an die Tür bringen.“ Einen Tag später werden die Tüten von 12 bis 17 Uhr weitergegeben. „Absperrbänder sorgen dafür, dass man sich nicht zu nahe kommt. Die Kunden kommen zu Tür, erhalten ihr Paket und werden nach draußen gelotst“, erklärt Renate Zanjani. Die Leiterin der Tafel für Niederberg wird letzte Feinheiten des Hygienekonzeptes noch mit dem Velberter Ordnungsamt abstimmen.

Die Weihnachtstüten gibt es nicht nur für Tafelkarteninhaber, sondern für alle, die ihre Bedürftigkeit nachweisen können. „Viele kommen anschließend wieder, weil sie gemerkt haben, dass das hier gar nicht so schlimm ist“, so die Erfahrung der Sozialarbeiterin. Wie versprochen: Keiner geht mit leeren Händen. „Das ist uns in 13 Jahren Tütenaktion nur einmal passiert, da hatten wir nur Batterien abzugeben. Das kommt nicht wieder vor.“