Eiszeit für die Vogelwelt

Dass die Gänse am Schlossteich nicht hungern, dafür sorgt Rosemarie Szczesny (76). Hühner und Schwäne im Tiergehege können sich unter eine Wärmelampe flüchten.

Neviges/Velbert. Der Teich am Schloss Hardenberg ist bis auf ein kleines Wasserloch zugefroren. „Die Wildenten sorgen noch dafür, dass ein bisschen Wasser offen bleibt“, sagt Rosemarie Szczesny. Das ist wichtig für die Gänse — denn die müssen trinken.

Dass die Pommerngans, die beiden Graugänse und Höckergans Charlie nicht hungern müssen, dafür sorgt die Nevigeserin jeden Tag. Seit eineinhalb Jahren geht die 76-Jährige bei Wind und Wetter zu den Vögeln.

Bei den eisigen Temperaturen bekommen die Gänse Körnerfutter, außerdem frischen Salat. Ansonsten steht noch eingeweichtes Brot auf dem Speiseplan. Doch selbst mit mitgebrachtem heißen Wasser hat diese Fütterung zurzeit keinen Zweck — die Brotbrocken sind blitzschnell hartgefroren.

Das Futter besorgt die Nevigeserin teilweise selbst, gelegentlich gibt es aber auch etwas von der Stadt, außerdem Spenden. „Statt Blumen wünsche ich mir zum Geburtstag einen Sack Futter“, sagt Rosemarie Szczesny.

Die Gänse — eine ist im vergangenen Jahr gestorben — waren vor Jahren von einer Gruppe Nevigeser Rentner angeschafft worden. Sie sind zahm und gerade für Kinder die Attraktion am Teich. „Charlie kommt sogar, wenn man ihn ruft“, sagt „Gänsemutter“ Szczesny.

Idyllisch sieht der zugefrorene Teich zwar aus, dennoch hofft die Nevigeserin auf ein Ende der Eiszeit. Denn nicht nur für sie ist die Kälte belastend, „die Tiere leiden auch darunter“, sagt sie.

Im Tiergehege im Herminghauspark sind die Vorwerkhühner in den Stall geholt worden — „damit dem Hahn nicht der Kamm erfriert. Ab minus 10 Grad kommen die Tiere rein“, sagt Tobias Schiffer, bei den Technischen Betrieben zuständig für die Grün- und Parkflächen.

Sogar eine Wärmelampe ist installiert worden. Auch die beiden Trauerschwäne wurden bei der extremen Kälte in dieser Woche in den Stall geholt.

Dorthin können sich auch Ziegen, die bretonischen Zwergschafe, die Esel und die Shetlandponys flüchten. „Aber denen macht die Kälte eigentlich nichts aus. Sie haben ja ein entsprechend dickes Winterfell.“

Besucht werden können die Tiere auch im Stall. „Der Streichelhof ist geöffnet. Und auch die Katze ist im Tiergehege unterwegs“, sagt Schiffer.