Erinnerung an die Loveparade
Bei der DRK-Jahreshauptversammlung wurde auch über das Duisburger Drama gesprochen
Wülfrath. „Es gibt immer wieder neue Herausforderungen, denen man sich stellen muss“, sagt Uwe Hepper. 45 Jahre ist er bereits ehrenamtlich beim Deutschen Roten Kreuz aktiv. Für seine Ausdauer und sein Engagement als Ausbilder wurde er bei der Jahreshauptversammlung des DRK Ortsvereins Wülfrath am Donnerstagabend geehrt. Den Katastrophen-Einsatz bei der Loveparade 2010 bezeichnet er als den intensivsten seiner DRK-Laufbahn.
Es war das erste Mal, dass sich die Ehrenamtler für die Jahreshauptversammlung im neuen DRK-Gebäude an der Henry-Ford-Straße trafen. Neben dem Haushaltsplan, den Berichten des Vorstandes und der einzelnen Abteilungen, thematisierten die Mitglieder auch noch einmal ihren Einsatz bei der Technoparade: Bereitschaftsleiter Sebastian Dahms sprach von „einem Ereignis, das sich in unser aller Gedächtnis eingebrannt“ hat.
Wülfrather Helfer halfen bei dem Großeinsatz. „Alles geben“ konnten sie dennoch nicht. Die Planungslage bezeichnete Dahms als „problematisch“. An einer professionellen Einweisung der Einsatzkräfte bei solchen Ereignissen müsse weiterhin gearbeitet werden.
„Die Politik hat nun zumindest endlich den Wert ehrenamtlicher Helfer erkannt“, sagte Dahms weiterhin. So leistet der Sanitätsdienst deutlich mehr als 4400 Stunden jährlich. „Für die Fahrzeugpflege, die Ausrüstungsüberprüfung und Büroarbeiten kommt noch einmal gut die gleiche Zeit drauf“, sagte Sebastian Dahms.
Die Wichtigkeit der Freiwilligenarbeit unterstrich ebenso Vorsitzender Wolfgang Peetz. Dass die veränderte Arbeitswelt auch in Wülfraths größter Ehrenamtsorganisation Spuren hinterlässt, sei nicht zu übersehen: „Es ist schwierig, junge Leute zu gewinnen.“ Von einst mehr als 1000 Mitgliedern sind 717 übrig geblieben.
Kritisch betrachtete der Vorsitzende auch die geplante Gesetzesänderung: „Der Rettungsdienst soll nun öffentlich ausgeschrieben werden. Das wird behandelt wie die Vergabe der Reinigung von städtischen Gebäuden. Wie die Beschaffung von Kopierpapier.“ Die Entscheidungslage sei jedoch noch unübersichtlich.
Als Vorsitzender freute sich Wolfgang Peetz über seine Wiederwahl. Genauso wie der restliche Vorstand und Bereitschaftsleiter Sebastian Dahms. Ein neuer Rettungswagen soll die DRKler 2011 schnell und sicher zu den Einsatzorten bringen.