Wülfrath „Eröffnung wäre größte Hilfe“

Wülfrath. · Maria Garcia-Monis und Ralf Modersbach sind sauer. Die Betreiber des Tattoostudios Tätowierbar an der Wilhelmstraße sehen das Leben auf der Fußgängerzone nach der Corona-Krise langsam erwachen, ihr Laden muss allerdings geschlossen bleiben.

Maria Garcia-Monis und Ralf Modersbach blicken sehnsüchtig der Wiedereröffnung ihrer Tätowierbar entgegen.

Foto: Tanja Bamme

Der Grund erschließt sich den Tattoo-Profis allerdings nicht. „In anderen Bundesländern haben die Tattoostudios schon seit Anfang Mai wieder geöffnet“, ärgert sich das Unternehmerduo.

Die Entscheidung, die Studios zu eröffnen, liegt beim Land. Der Kommune sind bei diesen Verordnungen die Hände gebunden. „Die Zusammenarbeit mit der Stadt funktioniert auch reibungslos, nur leider können sie uns nicht helfen“, so Modersbach. Und so ist das Studio inmitten der Fußgängerzone seit nunmehr sieben Wochen geschlossen. Ein finanzielle Hürde, die nur mit großen Anstrengungen überwunden werden kann.
„Wir sind unseren Kunden und Freunden sehr dankbar, die uns in dieser Zeit unterstützt und auch Gutscheine gekauft haben. Eine wirkliche Lösung ist diese Hilfe aber nicht, denn das Geld wird uns später an anderer Stelle fehlen“, ergänzt Maria Garcia-Monis, die nur ein müdes Kopfschütteln für die Argumentation der Landesregierung übrig hat. „Man gibt an, dass wir eine offene Wunde verursachen, die zu einer Übertragung des Virus führen könnte“, erklärt die Unternehmerin. „Dabei herrscht bei uns allerhöchster Hygienestandard. Nicht erst seit Corona.“

Drei Behandlungsräume hat das Studio. Pro Tag und Tätowierer werden maximal zwei Termine vergeben. „Das bedeutet, dass mit unseren drei Mitarbeitern maximal neun Personen pro Tag in diesen Räumen sind. Da hat ein Friseursalon mehr Betrieb“, ist sie sich sicher. Auch wird beim Tätowieren Mundschutz getragen, die Flächen werden mehrmals täglich gründlich desinfiziert. Der Unmut spiegelt sich auch bei den Kunden wieder, die täglich nach Terminen fragen, aber noch keine konkreten Antworten bekommen. „Wir mussten etliche Termine auf Grund der Pandemie absagen, die natürlich alle nach hinten verschoben werden. Wann wir neue Termine annehmen können, wissen wir bisher noch nicht. Das schafft überhaupt keine Sicherheit“, ärgert er sich.

Seit zwei Jahren ist die Tätowierbar in der Fußgängerzone zu finden. Drei Mitarbeiter und ein Auszubildender bilden das ohnehin noch recht junge Team. Große Rücklagen konnten in der Zeit nicht gebildet werden. „Wir können diesen Zustand vielleicht noch zwei Wochen überbrücken, aber dann wird es für uns eng“, berichtet Modersbach. Die beantragte Soforthilfe von 9000 Euro blieb bisher auch aus. „Das Geld können die auch gerne behalten, wenn wir nur endlich wieder öffnen dürften“, so die beiden Tätowierer abschließend. „Das wäre die größte ­Hilfe!“