Freizeitsport Fitnessangebot mit Einschränkungen

Wuppertal · Sportstudios nehmen nach strengen Verhaltens- und Hygieneregeln den Betrieb wieder auf.

Große Abstände sind gefragt: „Impuls“-Inhaber Steven Käseberg und Mitarbeiterin Feline Braune markieren im Kursraum die Bewegungsfelder pro Trainingsgast.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Die Fitnesskette McFit öffnete in NRW bereits um Mitternacht ihre Studios, im Sport-Park-Studio in Wuppertal stand der erste wartende Freizeitsportler bereits um 6.45 Uhr vor der Tür, obwohl das Studio genau wie etwa das Rainbow Gym erst um 7 Uhr aufmachte. Im FitX in Oberbarmen wurde es 8 Uhr, bis der erste Fitnesskunde wieder an die Geräte durfte. Die Ankündigung der Landesregierung, dass ab diesem Montag auch Fitnessstudios unter strengen Hygienevorschriften wieder öffnen dürfen, haben auch in Wuppertal die meisten Studios genutzt. Der Andrang war noch überschaubar – zum Glück, denn zu den Auflagen gehört unter anderem, dass nur ein Kunde pro sieben Quadratmeter Fläche zugelassen ist. Abgewiesen werden musste zunächst niemand. Im Sport-Park im Heckinghauser Gaskessel waren zum Teil eigens bestellte Trennwände zwischen den Geräten aufgestellt, um den ansonsten laut Corona-Schutzverordnung NRW geforderten Mindestabstand von drei Metern zwischen zwei Trainierenden reduzieren zu können, ohne gleich die Hälfte aller Geräte sperren zu müssen.

Abstandszeichnungen auf dem Boden, um die zur Verfügung stehenden Geräte herum, Flatterband um die gesperrten Geräte, Umkleiden, Sitzbereiche und Bar absperren, Desinfektionsmittel in größeren Mengen bereitstellen, Mitarbeiter instruieren und mit Mund-Nase-Masken ausstatten – viel zu tun gab es, um die Studios auf die Anforderungen hin vorzubereiten, auch wenn die Pläne fast überall schon in der Schublade lagen. Ein großer Kraftakt insgesamt, besonders für kleinere Fitnessstudios und bei sprunghaft gestiegenen Desinfektionsmittelpreisen.

Die letzten Vorschriften des Landes kamen erst am Samstag

Steven Käseberg, Inhaber des Sportstudios Impuls an der Märkischen Straße, hatte deshalb entschieden, erst am Dienstag zu öffnen. „Wir wissen zwar seit Mittwoch, dass wir wieder öffnen dürfen, die letzten Anlagen zu der Schutzverordnung für Fitnessstudios kamen aber erst später, der Verband hat sie am Samstag um 1 Uhr gepostet.“ Er habe seinen 14 Mitarbeitern dann nicht zumuten wollen, am Muttertag für letzte Instruktionen anzutanzen und hat deshalb am Montag mit ihnen die letzten Vorbereitungen getroffen. Erste Kunden, die anfragten, standen bereits vor der Tür. „Ihr braucht mich nicht mehr anschreiben“, wir wollen kein Geld zurückhaben, meinte einer im Hinblick auf die Optionen, die Käseberg seinen Kunden in Anschreiben für die coronabedingte Ausfallzeit angeboten hat: „Beitrag zurückzahlen, stattdessen Gutscheine erhalten oder ein freiwilliger Verzicht auf Rückzahlung aus Solidarität mit dem Studio, das seit Mitte März natürlich keine Einnahmen gehabt hatte.

Kurse laufen bei Impuls, das sich vor allem auf den Bereich Prävention spezialisiert hat, erst ab nächster Woche wieder, wobei man auf Kinderkurse noch verzichten will. Im Kursraum markierte Steven Käseberg mit seinen Mitarbeitern am Montag eigens Bewegungs- und Abstandszonen. Das passiert in allen Studios. Um die Anzahl der Nutzer kontrollieren zu können, ist zudem eine Anmeldung nötig. Die meisten starten in dieser Woche bereits die Kurse, im FitX etwa am Dienstag, in den Sport-Park-Studios am Freitag, wobei hochintensive Ausdauereinheiten aufgrund der höheren Aerosol (Tröpfchen in der Luft)-Belastung noch verboten sind.

Die geforderte namentliche Registrierung aller Studiogäste erfolgt ohnehin über die persönlichen elektronischen Studiokarten, die jeder Nutzer am Einlass benötigt. Steven Käseberg wird am Dienstag zusätzlich eine Mitarbeiterin abstellen, die sich von allen die Einwilligung geben lässt, dass ihr Name im Coronafall auch an die Behörden weitergegeben werden darf. Käseberg: „Wenn sie die nicht geben, darf ich sie nicht hereinlassen.“

(gh)