Fassadenprogramm für die Velberter Innenstadt startet

Fördergelder von Bund und Land können beantragt werden.

Foto: Urich Bangert

Velbert. „Der Schandfleck verschwindet.“ Zufrieden blickte gestern Axel Freitag, seit November Eigentümer des Hauses Mittelstraße 10 in Velbert-Mitte, auf das Baugerüst an seiner Immobilie. Bis vor kurzem wurde in diesem Gebäude eine Table-Dance-Bar betrieben, direkt gegenüber eines Ladens von Freitag. Der Geschäftsmann nimmt an dem von Bund und Land geförderten Fassaden- und Wohnumfeldprogramm „Innenstadt schafft Zukunft“ teil. Ziel der Aktion ist es, die Straßenansichten zu verschönern. In Neviges gibt es ähnliche Pläne. Aus den öffentlichen Mitteln erhalten die Immobilienbesitzer rund 30 Prozent der Kosten für Fassadenarbeiten — wenn ihr Antrag positiv beschieden ist. Die Förderung ist zudem auf 24 Euro pro Quadratmeter beschränkt.

„Förderfähig sind zum Beispiel Maßnahmen wie Verputzen, Reinigen, Streichen sowie der Rückbau von Fassadenverkleidungen“, erklärte Katrin Neumann vom Planungsamt. Für das Projekt gibt es laut Neumann bisher vier feste Zusagen einer Förderung. Die denkmalgeschützten Häuser an der Offerstraße 19 und 28 gehören dazu, genau wie ein Objekt in der Friedrichstraße 10. Weitere Interessenten haben sich beim Planungsamt gemeldet.

Axel Freitag sprach von einer „tollen Geschichte“. Immobilienbesitzer seien mit diesem Förderprogramm sicher eher bereit, Geld in die Hand zu nehmen. Er selbst profitiert allerdings — gemessen an seinen Gesamtkosten — nicht besonders. Freitag hat das Gebäude entkernen lassen und wird ein Ladenlokal sowie vier Wohnungen entstehen lassen. Natürlich freut sich der Hausbesitzer trotzdem über das Fördergeld. Und darüber, dass der „Bunker“ wieder Fenster und zwei Eingänge hat. Bei der Table-Dance-Bar war der Fassadenbereich natürlich „blickdicht“ und von außen nicht schön anzusehen. Auch innen waren die Räumlichkeiten nach Angaben von Freitag „mehr als renovierungsbedürftig“.

„Wir freuen uns über jedes Projekt, versicherte Katrin Neumann, und verwies auf die Erfolge, die das gleiche Projekt im Nordpark gezeitigt hat. Es wurde 2015 nach acht Jahren abgeschlossen und sorgte bei mehr als 40 Gebäuden für eine bessere Optik. Der Nordpark ist der direkte Nachbar von jenem Gebiet, das nun verschönert werden soll. Im aktuellen Förderbereich liegen die Sternbergstraße, Friedrich-Ebert-Straße, Blumenstraße, Weidenstraße, Grünstraße, Güterstraße und Höferstraße. Hinzu kommt der Bereich Am weißen Stein / Ecke Oststraße.

An der Mittelstraße 10 wird die Fassade übrigens für einen Frisörladen hübsch gemacht. Der soll bis zum 1. Juli fertig sein, die Wohnungen darüber folgen etwas später.