Feier: Das Rote Kreuz ist seit 1895 in Wülfrath im Einsatz
Im Rathaussaal wurde diese Leistung am Wochenende gewürdigt.
Wülfrath. Das Deutsche Rote Kreuz (DRK), Ortsverein Wülfrath, feiert sein 120-jähriges Bestehen. Aus diesem Grund wurde die Hauptversammlung in diesem Jahr einmal anders gestaltet. Der bürokratische Teil mit trockenen Berichten, Zahlen und Statistiken war in einer eigenen Sitzung im April erledigt worden, so dass im Rathaussaal nur noch die feierlichen Tagesordnungspunkte anstanden.
„Dass wir immer mit etwas Verspätung anfangen, hat Tradition“, begrüßte Vorsitzender Wolfgang Peetz die Gäste. Schließlich müssten vorher noch Fotos gemacht werden, in diesem Fall von den Jubilaren. Elisabeth Gehrun, Brigitte Croll-Dietrich und Wilfried Fritsche wurden nämlich für je 50 Jahre aktive Mitgliedschaft geehrt.
Gehrun sei mit ihren 89 Jahren der Beweis dafür, dass ehrenamtliche Arbeit jung hält, meinte Peetz. Brigitte Croll-Dietrich war eine Pionierin, als erste Frau, die in NRW einen Krankentransportwagen fuhr. Und auch Wilfried Fritsche sei eine „unverzichtbare Säule“ gewesen, indem er sich um alles auch abseits des Sanitätsdienstes gekümmert habe.
Welche Bedeutung das DRK in Wülfrath hat, wurde immer wieder deutlich, nicht nur in den Berichten der Abteilungen, sondern auch in der Liste der Ehrengäste, die Peetz zu Anfang begrüßte. Bürgermeisterin Claudia Panke war mit ihren beiden Stellvertretern Andreas Seidler und Wolfgang Preuß gekommen, außerdem Feuerwehrchef Guido Großmann, der Ortsbeauftragte des THW Frank Riederich, und einige mehr. Panke betonte in ihrem Grußwort, dass das DRK mit seinem breitgefächerten Spektrum an Aufgaben nicht wegzudenken sei aus der Wohlfahrt der Stadt, und dankte den Mitgliedern für 120 Jahre Dienst am Menschen und gelebte soziale Gemeinschaft.
Aus Anlass des Jubiläums verlas Wolfgang Peetz gleichsam die „Chronik“ des Ortsvereins, der 1895 vom damaligen Bürgermeister Albert Kirschbaum gegründet worden war. Ging es beim DRK ursprünglich um die Versorgung von Kriegsverwundeten, kamen im Laufe der Jahrzehnte immer mehr Aufgaben hinzu. So wurde 1985 etwa eine Schuldner-Beratungsstelle gegründet, die heute hauptamtlich von Dagmar Peetz geleitet wird. 1989 übernahm der Ortsverein die Trägerschaft des Kindergartens In den Eschen, was bis heute eine Ausnahme sei.
Das Kerngeschäft ist jedoch immer noch der Sanitätsdienst. Sebastian Dahms, Leiter der Bereitschaft, legte Zahlen vor. 30 Ehrenamtler, davon 25 Prozent Frauen, 9 Fahrzeuge und 84 Einsätze in 2014. Der Ortsverein sei außerdem für Velbert und Heiligenhaus zuständig, bei Großschadensereignissen sogar in fünf Städten im Einsatz.
Vorsitzender Wolfgang Peetz fasste zusammen: „Wir hinterlassen in Wülfrath einen verdammt großen Fußabdruck“.