Flüchtlingsbetreuung: Freiwillige erhalten Unterstützung von Profis

Am Waldschlößchen arbeiten bald Sozialarbeiter und Hausmeister.

Foto: Julian Stratenschulte/dpa

Neviges. Den mehr als 140 Flüchtlingen, denen das Land NRW mit der Sporthalle am Waldschlößchen eine Notunterkunft zuweisen konnte, stehen freiwillige Helfer Tag für Tag zur Seite. Sie spielen und basteln mit Kindern aus fünf Nationen, versuchen mit Kartenspielen den erwachsenen Männern die Zeit zu vertreiben, übersetzen vom Arabischen ins Deutsche und vermitteln mit Unterstützung des Vereins Velberter Flüchtlingshilfe erste Deutsch-Kenntnisse.

Die Ehrenamtler vom Bürgerbusverein fahren Gruppen zum S.O.S am Nevigeser S-Bahnhof, wo inzwischen die gespendete Herbst-/Winterbekleidung ausgegeben wird. Über die sozialen Netzwerke wird ein ständiger Austausch darüber geführt, was bei der Hilfe von Mensch zu Mensch als Nächstes zu tun ist.

Doch bei allem Engagement stoßen die Freiwilligen auch an Grenzen. Die Geschichten, die die zum Teil schwer traumatisierten Gäste vor und auf der Flucht erlebt haben und nun erzählen, lassen sich nicht einfach verdrängen. Die Ehrenamtler drohen auszubrennen. Der Ruf nach professioneller Unterstützung wurde lauter — und erhört.

Am Waldschlößchen sollen in Kürze vier Sozialarbeiter in Doppelschichten als Koordinatoren für eine angemessene Betreuung zum Einsatz kommen. „Das Profil für ihre Arbeit wird gerade erstellt. Sie werden befristet eingestellt, nicht von der Stadt, sondern bei einem Sozialverband, zum Beispiel beim DRK, das die Flüchtlinge ja schon betreut“, sagt Stadt-Sprecher Hans-Joachim Blißenbach. Die Auschreibung erfolge — Stand gestern — in ein bis zwei Wochen.

Für die Sozialarbeiter wird die Bezirksregierung die Personalkosten ebenso voll erstatten, wie für zwei ebenfalls noch zu findende Hausmeister. Sie kommen bei technischen Problemen zum Einsatz, wenn etwa die Dusche klemmt oder die Toilette verstopft ist. Die Finanzierungszusagen gab es aus Düsseldorf Ende vergangener Woche. HBA