Frank Engel gewinnt das Direktmandat

Nach Stimmengleichheit bei der Wahl entscheidet das Los für den CDU-Mann.

Foto: Stefan Fries

Velbert. „Jaaa!“ — mit einem lauten Jubelschrei entluden sich am Dienstag bei Frank Engel (CDU) zwei Tage Hochspannung. Der 51-Jährige hatte am Sonntag im Wahlkreis 4 (Kostenberg) wie sein Mitbewerber Ralph Wilke (SPD) 299 Stimmen erhalten, so dass der Gewinner gestern im Wahlausschuss per Los bestimmt wurde.

Wahlleiter Holger Richter spielte die Glücksfee und zog Engels Namen aus der improvisierten Lostrommel. „Ich freue mich auf die Arbeit im Rat“, strahlte der Velberter, der erstmals ins Stadtparlament einzieht. Erster Gratulant war Wilke. Der Sozialdemokrat konnte das Verfahren gelassen verfolgen, weil ihm ein Sitz im Rat per Reserveliste sicher war: „Ich freue mich für Frank Engel“ sagte Wilke.

War schon der Los-Entscheid kurios, sind dessen Auswirkungen auf Ausgleichs- und Überhangmandate geradezu bizarr: Bei einem Sieg von SPD-Kandidat Wilke hätte seine Fraktion durch das gesetzlich festgelegte Sitzverteilungsverfahren nur 16 Mitglieder. Auch Grüne, FDP und Piraten hätten je einen Sitz weniger, die Piraten außerdem keinen Fraktionsstatus bekommen.

Während der Sieg der CDU bei der Auslosung vier andere Fraktionen stärkte, war er für die Union praktisch unerheblich: Hätte Engel nicht das Direktmandat gewonnen, wäre Jens Drinhaus über die Reserveliste in den Rat eingezogen — die CDU-Fraktion würde so oder so 21 Mitglieder zählen. Immerhin besteht der Rat nach 67 Mitgliedern in der vergangenen Wahlperiode jetzt nur aus 62 — hätte Wilke gewonnen, wären es nur 58 geworden.