Frau (58) stürzt im Bochumer Bruch zehn Meter in die Tiefe

Ein Seil verhinderte den Aufschlag auf den Boden, dennoch wurde die Kletterin verletzt und war längere Zeit nicht bei Bewusstsein.

Foto: Feuerwehr Wülfrath

Wülfrath. Eine 58 Jahre alte Frau ist beim Klettern im ehemaligen Steinbruch Bochumer Bruch am späten Mittwochabend angeseilt zehn Meter in die Tiefe gestürzt. Das Seil verhinderte einen Aufschlag auf den Boden, dennoch verletzte sich die Kletterin und war längere Zeit nicht bei Bewusstsein. Das teilte gestern Guido Großmann, Wehrleiter der Freiwilligen Feuerwehr Wülfrath, mit.

Nach dem Notruf waren 38 Männer der Freiwilligen Feuerwehr Wülfrath zum Unfallort geeilt. „Es war eine manpower-intensive Bergung, die Patientin musste über Stock und Stein transportiert werden“, erklärte Guido Großmann. Aufgrund der zunächst unklaren Situation, ob sich die Frau noch im Hang, also im Klettergurt und Seil auf einer nicht erreichbaren Höhe, befand, hatte der Einsatzleiter schon auf der Anfahrt eine Höhenrettungseinheit alarmiert. Diese Einsatzkräfte sind speziell ausgebildet um verunfallte Personen aus Höhen und Tiefen zu retten. Für die Dauer des Einsatzes war die Kruppstraße rund 90 Minuten lang gesperrt.

Das Großaufgebot der Feuerwehr machte sich sofort nach Eintreffen des Rettungsdienstes und des Notarztes auf den Weg zu der verletzten 58-Jährigen. „Ihre Klettergruppe hatte sie abgeseilt und die Frau war bei unserem Eintreffen ansprechbar, konnte sich aber nicht an den Sturz erinnern“, sagte Wehrleiter Guido Großmann. Über die Schwere ihrer Verletzungen ist nichts bekannt. Ein angeforderter Rettungshubschrauber konnte wegen des guten Wetters direkt im Bochumer Bruch landen. Die 58-Jährige wurde nach der notärztlichen Erstversorgung per Hubschrauber zur Weiterversorgung in eine Klinik geflogen.

Nach Angaben einer Sprecherin der Mettmanner Kreispolizeibehörde ist das Klettern an der Stelle, an der die Frau abgestürzt war, erlaubt. Seit mehr als zehn Jahren betreut der Deutsche Alpenverein das Klettergelände am Bochumer Bruch, legt Wert darauf, dass es sich um ein alpines Klettergelände und nicht um einen Klettergarten für Leute handle, die keine Erfahrung am Berg haben.

Bereits im vergangenen Jahr hatte es Ende Juli einen schweren Kletterunfall im Bochumer Bruch gegeben. Ein 28-jähriger Mann aus Köln war rund 20 Meter in die Tiefe gestürzt und dabei auf dem Boden aufgeschlagen. Ein gleichalter Kletterkollege, der mit dem Sicherungsseil den Absturz verhindern wollte, erlitt Verbrennungen. Der abgestürzte Mann wurde mit einem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus gebracht. Es bestand keine Lebensgefahr.

Bei dem Einsatz am vergangenen Mittwoch wurden die Wülfrather Wehrleute von Kollegen aus Wuppertal, dem Rettungsdienst der Stadt Wülfrath, einem Notarzt aus der Kreisstadt sowie der Crew des Rettungshubschraubers Christoph 9 aus Duisburg unterstützt.