Wo Puky-Räder inklusiv gebaut werden
Verein Schlüsselregion schaute sich behindertengerechte Arbeitsplätze an.
Velbert. Die Schlüsselregion hate jetzt zum ersten Netzwerktreffen des Jahres in die Werkstätten für Behinderte (WFB) des Kreises Mettmann GmbH an der Langenberger Straße eingeladen. Dort informierten sich die Mitglieder des Vereins über die inklusive Arbeit der Werkstätten sowie über die neue EU-Datenschutz-Grundverordnung.
„Wir ermöglichen vielen Personen hier die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben durch einen für sie geeigneten Arbeitsplatz“, sagte Klaus Przybilla, Geschäftsführer der WFB den rund 60 Teilnehmern aus der niederbergischen Schlüsselregion. Mit Klaus Gebauer, dem technischen Leiter, gab Przybilla bei Vortrag und Führung einen Einblick in die inklusive Arbeit. Insgesamt mehr als 300 Mitarbeiter mit Behinderung sind an zwei Velberter Standorten beschäftigt.
Klaus Przybilla, Geschäftsführer der Werkstätten für Behinderte
Hier und an den weiteren Standorten der Werkstätten im Kreisgebiet bearbeiten sie und ihre Kollegen Holz und Metall, verpacken, konfektionieren und montieren, bügeln Wäsche, digitalisieren Fotos und Filme oder machen Gärten schön. „Es gibt eigentlich kein Gewerk, in dem wir nicht tätig sind“, so Przybilla. Dabei werde immer darauf geachtet, dass Menschen mit Handicap einen Arbeitsplatz vorfinden, an dem sie auch mit psychischen oder physischen Beeinträchtigungen gut arbeiten können. „Wir suchen nicht den Mitarbeiter für den Arbeitsplatz, sondern den geeigneten Arbeitsplatz für unsere Mitarbeiter“, sagte Klaus Przybilla. Dazu gehöre auch die individuelle Versorgung, Betreuung und Pflege mit geschulten Sozialarbeitern und Fachkräften. „Wir stellen uns immer die Frage: Wie können wir die Arbeit so gestalten, dass sich jeder einbringen kann?“, so Klaus Gebauer.
Dabei arbeiten die Werkstätten wie andere Unternehmen auch wirtschaftlich und erhalten Aufträge genauso von Mittelständlern wie von großen Firmen. „Wenn unsere Mitarbeiter irgendwo ein Puky-Rad sehen, sagen sie ganz stolz: „Das haben wir gebaut!“, erzählt Gebauer bei der Führung durch die Werkstätten, bei der die Teilnehmer des Netzwerktreffens einen Einblick in die behindertengerechte Gestaltung von industriellen Arbeitsplätzen bekamen.
Darüber hinaus nutzten die Mitglieder der Schlüsselregion die Veranstaltung auch, um sich über die EU-Datenschutz-Grundverordnung zu informieren, die im Mai in Kraft tritt. In seinem Vortrag erläuterte Günter Friedel, Jurist bei der IHK Düsseldorf, welche Neuerungen die Verordnung mit sich bringt und wie Unternehmen personenbezogene Daten verarbeiten und ihr Vorgehen dokumentieren können. Im Anschluss an die Vorträge und die Führung durch die Werkstätten hatten die Unternehmer beim Imbiss Gelegenheit, sich über die neu gewonnenen Eindrücke auszutauschen. HBA