Medien-Scouts klären über Bildrechte und Mobbing auf
Drei Siebtklässler waren gestern zu Gast in der Regenbogenschule.
Neviges. Bereits Grundschüler nutzen mit ihrem Smartphone intensiv das Internet und die sozialen Medien. Sie setzen sich damit unbewusst vielen Gefahren aus. Damit die jungen Internetnutzer etwas sicherer im Netz unterwegs sind, gibt es am Geschwister-Scholl-Gymnasium (GSG) sogenannte Medien-Scouts, die ihr Wissen um Bildrechte, Mobbing und illegale Downloads nicht nur in ihrer Schule weitergeben.
Gestern waren Charlotte, Nisa und Michelle aus der siebten Klasse und Raoul aus der neunten zu Gast in der Regenbogenschule. Den Viertklässlern erklärten sie, wann man ein Foto veröffentlichen darf: Wenn man es selbst geschossen hat, wenn keine Personen auf dem Bild sind oder wenn diese nicht zu erkennen sind. Fremde-Fotos dürfen nicht selber veröffentlicht werden, ohne den Urheber gefragt zu haben. Wer andere fotografiert, muss von ihnen die Zustimmung erhalten, bevor die Bilder ins Netz kommen, das gilt auch für WhatsApp.
Tobias Möllendorf, der Projektleiter der Medien-Scouts am GSG, gab ein Beispiel: „Auf der langen Rückreise von einer Klassenfahrt in Berlin bin ich im Bus eingeschlafen, das sah richtig doof aus. Eine Kollegin machte ein Bild von mir und setzte es in WhatsApp, davon war ich nicht begeistert.“ Der Pädagoge hat einen weiteren Trend mit Tanzvideos ausgemacht, den er für bedenklich hält: „Da tanzen Mädchen in ihrem Kinderzimmer, je älter, umso knapper bekleidet. Sie zeigen Unbekannten, wie es bei ihnen im Haus aussieht. Wenn keine Gema-Gebühren bezahlt wurden, droht ein Anwalt mit Abmahnung.“
Den Medien-Scouts macht es viel Spaß, den nur wenige Jahre jüngeren Grundschülern einige Fallstricke des Medienrechts zu erklären. „Besonders schön ist der Aha-Moment, wenn sie etwas verstanden haben“, sagt Charlotte. Am Ende wurden gemeinsame Regeln aufgestellt, wie man sich in einer WhatsApp-Gruppe verhält: So soll niemand ausgeschlossen oder gemobbt werden.